Das Büro des US-Handelsrepräsentanten berät gerade über die Erhebung von Strafzöllen auf von China importierte Waren im Wert von 200 Milliarden US-Dollar. Die öffentliche Anhörung soll sechs Arbeitstage dauern. US-Unternehmer und Geschäftsleute verfolgen die Geschehnisse mit Sorge.
Wie die Washington Post am Dienstag berichtete, haben amerikanische Unternehmer bei der Anhörung darum gebeten, Sportartikel, Kerzen, Schuhe und Halbleiter von der neuen Liste der Strafzölle zu streichen. Eine Mehrzahl der Sitzungsteilnehmer sei gegen die Erhebung von neuen Strafzöllen. Ein US-Hersteller für Pinsel habe in seiner Aussage vor einer enormen Preiserhöhung der aus China erworbenen Borstenhaare gewarnt, was ihn zur Aufhebung von mehr als 20 Aufträgen mit der US-Regierung zwinge. Die US-Strafzölle wären für die Firma und deren Angestellten „folgenschwer und katastrophal" und die Firma werde zweifelsohne schließen müssen. Auch unter den ranghohen US-Regierungsbeamten gibt es Meinungsverschiedenheiten. Der Leiter des Handelsausschusses des Weißen Hauses, Peter Navarro, spreche sich dafür aus, dass US-Unternehmen sich nicht mehr von chinesischen Produkten abhängig machen sollten, während der US-Finanzminister Steven Mnuchin die traditionelle Handelspolitik gegenüber China unterstütze, hieß es in dem Artikel.
Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete unter Berufung auf eine Umfrage des amerikanischen nationalen Verbandes für Handel und Wirtschaft, 91 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass gegenwärtige und zukünftige Zollmaßnahmen negative Einflüsse auf die US-Wirtschaft nehmen würden.
Die New York Times berichtete ebenfalls, dass die US-Unternehmen die Regierung aufgefordert hätten, keine zusätzlichen Strafzölle auf chinesische importe zu erheben. Eine in Memphis ansässige Firma für Bauplastik habe darüber geklagt, dass sie noch immer keinen Ersatz für chinesische Produkte habe finden können. Die US-Zollmaßnahmen würden sicherlich zu einer Preiserhöhung führen, was wiederum die Firma vom Markt verdrängen werde, so die New York Times.