Die dritte World Nuclear Exhibition ist am Dienstag in Paris eröffnet worden. Auf der diesjährigen Ausstellung hat der China-Pavillon zahlreiche Besucher angezogen. Im Pavillon sammeln sich 15 chinesische Unternehmen, darunter die China National Nuclear Corporation, die China General Nuclear Power Group, die State Nuclear Power Technology Corporation (SNPTC) und die Hualong International Nuclear Power Technology Co. Ltd. Der Präsident der World Nuclear Exhibition, Gerard Kottman, meinte, Chinas Beteiligung an dieser Atomindustrie-Messe werde immer wichtiger:
„Die World Nuclear Exhibition findet einmal alle zwei Jahre statt. Chinas Beteiligung daran ist von zunehmend größerer Bedeutung. Dieses Jahr hat sich die Fläche des China-Pavillons fast verdoppelt. Zudem sind wir in diesem Jahr eine Partnerschaft mit der China Nuclear Energy Association eingegangen."
Die im China-Pavillon ausgestellten und von China selbst entwickelten Technologien und Produkte treten in den internationalen Wettbewerb. Dazu gehört der Druckwasserreaktor „Hualong 1", eine Form von Kernreaktor, der offiziell als sogenannter Reaktor der dritten Generation, mit eigenständigen Rechten an geistigem Eigentum, eingestuft wird.
Ein anderes Ausstellungsstück ist der von äußerlichen Antriebskräften unabhängige Atomgenerator „CAP1400", dessen Leistung unerreicht ist. Ebenso wurden Wege und Produkte zur Instandhaltung von Atomkraftwerken und zur Verarbeitung von Atombrennstoffen und Einzelteilen für AKWs präsentiert.
Gerade der „Hualong 1" hat sich in den letzten Jahren zu einem Aushängezeichen der chinesischen Atomenergie entwickelt. Im September 2016 hat die China General Nuclear Power Group mit Électricité de France (EDF) und der britischen Regierung ein Kooperationsabkommen für den Bau neuer Atomkraftwerke in Großbritannien unterzeichnet. Demnach werden die China General Nuclear Power Group und EDF gemeinsam in die Projekte Hinkley Point C, Sizewell C und Bradwell B investieren. Beim Projekt Bradwell B kommt der Reaktor „Hualong 1" zum Einsatz. Hiermit findet erstmalig ein unabhängig von China entwickelter Atomreaktor Einsatz in einem Industriestaat. Das Projekt wird mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Auf der Ausstellung haben die China Techenergy Co. Ltd. und der bekannte britische Konzern Rolls Royce eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Beide Parteien werden mit ihren führenden Digital- und Simulationstechnologien ein digitalisiertes gerätgesteuertes System neuer Generation für Atomkraftwerke entwickeln.
Darüber hinaus sind auf der diesjährigen Ausstellung im China-Pavillon auch private Betriebe vertreten, die ebenfalls durch selbständige Innovation ihre Geschäfte im Ausland ausbauen. Die Shanghai Kaiquan Pumpwerk-GmbH hatte 2017 mit britischen Firmen Verträge für alle Abwasserableitungspumpen des Projekts Hinkley Point unterzeichnet. Damit ist diese chinesische Gesellschaft zum Klasse A Lieferanten für das genannte Projekt geworden. Es handelt sich ebenso um die erstmalige Beteiligung einer chinesischen Pumpenfirma an einem europäischen Atomkraftwerk.
Gerard Kottman bezeichnete die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und China in den letzten Jahren als ein gutes Beispiel der Entwicklung der Atomtechnologie in China: