Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat am Montagabend in Berlin gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel am Abschluss des 9. Deutsch-Chinesischen Forums für wirtschaftliche und technologische Zusammenarbeit teilgenommen. In seiner Rede sagte Li, das Kooperationspotenzial zwischen China und Deutschland sei weiter zu erforschen. Beide Länder sollten den bilateralen Handel weiter erleichtern und den Handel im Dienstleistungsbereich ausbauen. Die bilateralen Investitionen ließen sich weiter erhöhen. Es sei gewünscht, dass ein faires, transparentes und stabiles Investitionsumfeld auf beiden Seiten geschaffen werde. Zudem betonte Li auch die Wichtigkeit der Kooperationen in High-Tech-Industrien. So sollten beide Länder ihre Entwicklungsstrategien für Innovationen enger miteinander verknüpfen und die Kooperationsplattformen wie etwa zur Elektromobilität oder Intelligenten Produktion besser zur Geltung bringen. In den Bereichen „Künstliche Intelligenz", „Alternativ angetriebene Fahrzeuge" und „Automatisches Fahren" sollten beide Länder intensiver zusammenarbeiten, sagte Li. Zudem wolle China auch gemeinsam mit Deutschland den dritten Markt erschließen.
„Das Tempo technischer Durchbrüche ist schwer vorauszusehen. Deswegen sollen wir miteinander kooperieren. Geistiges Eigentum muss geschützt werden. Nur so kann man den Willen haben, zu erfinden und zu produzieren. Und die Techniken lassen sich auch dadurch ständig weiter entwickeln. Dafür ist der gegenseitige Austausch von Informationen und Erfahrungen von großer Bedeutung. Dies kommt sowohl China und Deutschland als auch der ganzen Welt zugute."
Ministerpräsident Li bekräftigte, dass ohne ein freies und offenes Handels- und Investitionsumfeld von wirtschaftlicher und technischer Kooperation keine Rede sein könne. China und Deutschland seien bereit, gemeinsam den freien Handel aufrechtzuerhalten, sich Unilateralismus und Protektionismus vollständig zu widersetzen und das auf Regeln basierende multilaterale Handelssystem zu bewahren.
„Die vielen Vereinbarungen, die China und Deutschland unterzeichnet haben, dienen nicht nur beiden Ländern. Sie senden damit auch ein klares Signal an die Welt, dass wir Multilateralismus und freien Handel mit Rat und Tat bewahren wollen. Die Strömung des freien Handels und der Globalisierung lässt sich nicht aufhalten. Genauso wollen China und Deutschland gemeinsam mit anderen Ländern den Multilateralismus und den freien Handel bewahren."
Merkel sagte, Deutschland freue sich auf positive Ergebnisse auf dem bevorstehenden Gipfeltreffen zwischen China und der EU. Die deutsche Seite hoffe, dass es bei der Verhandlung des Investitionsabkommens zwischen China und der EU neue Fortschritte geben könne und die Welt nicht in die Spirale des Protektionismus gerate.