Der 1. Dezember ist der Welt-AIDS-Tag. Statistiken des chinesischen Zentrums für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle zufolge gab es im September 2016 insgesamt 654.000 AIDS-Patienten und HIV-Infizierte in China. 201.000 Todesfälle wurden bis dahin gemeldet. Am häufigsten wird der Erreger durch Geschlechtsverkehr verbreitet und vor allem bei jungen Studenten und Senioren ist die Ansteckungsrate stark gestiegen.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sind den Statistiken zufolge 96.000 Personen mit HIV diagnostiziert worden. 94,2 Prozent von ihnen haben sich durch Geschlechtsverkehr infiziert, wobei 66,7 Prozent der Neuansteckungen auf heterosexuelle Akte zurückgehen. 27,5 Prozent der Neuinfektionen wurden durch homosexuelle Akte zwischen Männern ausgelöst. Wang Lu, Expertin des AIDS-Bekämpfungszentrums am chinesischen Zentrum für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle sagte:
„Von der gegenwärtigen Situation der AIDS-Verbreitung aus betrachtet, wird die Krankheit hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr verbreitet. Deshalb liegt der Schwerpunkt unserer Arbeit in der Prävention dieser Übertragungsweise, zu denen hetero- und homosexuelle Akte gehören."
Statistiken zufolge sind die meisten Neuinfizierten junge Erwachsene. Über 2.000 Neuinfizierungen sind in den ersten neun Monaten von 2016 auf junge Studenten entfallen. Experten sind der Ansicht, der Anstieg der Infizierungen von jungen Erwachsenen, besonders junger Studenten, müsse mit großer Aufmerksamkeit beobachtet werden. Wang Lu erklärte:
„In China breitet sich die Krankheit unter jungen Studenten schnell aus. Das Wachstumstempo der gemeldeten Infektionsfälle ist in den letzten Jahren viel höher, als das aller Fälle landesweit. Besonders besorgniserregend ist, dass das Verhältnis der gemeldeten Infektionsfälle von Männern und Frauen bei 41:1 liegt. Die meisten Neuinfizierten sind also männlich. 77 Prozent von ihnen sind zwischen 18 und 22 Jahre alt."
Experten betonen, Sexualkunde dürfe bei Studenten und Mittelschülern nicht vernachlässigt werden. Viele Mittelschüler wären bereits sexuell aktiv. Viele homosexuelle Akte zwischen Männern erfolgten ebenfalls an der Mittel- und Hochschule. Eltern und Schulen sollten sich daher vorzeitig für die sexuelle Aufklärung einsetzen.