Das im schweizerischen Lausanne ansässige Internationale Olympische Komitee (IOC) hat am Sonntag nach einer Eilsitzung beschlossen, dass russische Sportler an den bevorstehenden Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro teilnehmen dürfen.
Einer Erklärung des IOC zufolge dürfen die russischen Athleten jedoch erst nach der Erfüllung mehrerer Voraussetzungen antreten. Die Umsetzung dieser Voraussetzungen werde hauptsächlich von zwei wichtigen Institutionen überprüft: dem IOC und verschiedenen internationalen Sportverbänden.
Teilnehmer der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro müssen also erstens die Forderungen der verschiedenen internationalen Sportverbände erfüllen. Dazu gehört eine Überprüfung der Teilnahmequalifikationen der russischen Athleten durch die internationalen Sportverbände gemäß des Welt-Anti-Doping-Codes sowie den auf dem Olympischen Gipfel am 21. Juni 2016 anerkannten entsprechenden Richtlinien. Die Doping-Testergebnisse müssen außerdem von Organisationen außerhalb Russlands stammen. Darüber hinaus muss die Doping-Geschichte jedes Sportlers analysiert werden. Im „unabhängigen Bericht" der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) erwähnte Personen, egal ob Sportler oder Vertreter, sind nicht für die Teilnahme an den Spielen qualifiziert. Mehrere internationale Sportverbände werden untersuchen, ob sie gemäß ihren Regeln Sanktionen gegen die betroffenen Ländervereine verhängen werden.
Das IOC hat darüber hinaus folgende Befugnisse: Das IOC wird die Teilnahme russischer Sportler, die jemals aufgrund von Dopingmissbrauch gesperrt wurden, an den Olympischen Spielen nicht zulassen, selbst wenn die Sperre bereits aufgehoben wurde. Erst wenn die russischen Athleten Nachweise vorlegen können, die die Anforderungen der internationalen Sportverbände befriedigen oder vom Internationalen Sportgerichtshof anerkannt werden, wird das IOC einer Nominierung durch das russische Olympische Komitee zustimmen und die Teilnahme der entsprechenden Sportler zulassen.
IOC-Präsident Thomas Bach erklärte, das IOC habe bei der Entscheidung mit aller Macht ein Gleichgewicht angestrebt, um unschuldigen Sportlern eine Chance zu geben: