Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat angesichts der Terroranschläge einen Neun-Punkte-Plan vorgestellt. Merkel betonte, dass die Terroristen hoffen, durch Panikmache die bestehende Ordnung in der zivilisierten Gesellschaft zu zerstören:
„Das Ganze stellt uns auf die Probe. Es stellt das auf die Probe, was unsere Art zu leben bestimmt. Es stellt unser Verständnis von Freiheit und Sicherheit auf die Probe. Wir müssen beide Werte immer von neuem ins Gleichgewicht bringen. Und die Terroristen wollen erreichen, dass wir den Blick für das, was uns wichtig ist, verlieren. Sie wollen unseren Zusammenhalt und unser Miteinander zersetzen. Sie wollen unsere Art zu leben, unsere Offenheit und ja, auch unsere Bereitschaft, Menschen in Not aufzunehmen, verhindern. Sie säen Hass und Angst zwischen Kulturen und sie säen Hass und Angst zwischen Religionen."
Die deutsche Bundesregierung werde mit mehr Maßnahmen die Sicherheit der Bevölkerung wahren, betonte Merkel. Dazu zählten niedrigere Hürden für Abschiebungen, ein Frühwarnsystem für Radikalisierungen bei Flüchtlingen, Vorbereitungen für nationale Bundeswehreinsätze bei großen Terroranschlägen und Informationsvernetzung mit anderen EU-Mitgliedern:
„Es werden zivilisatorische Tabus gebrochen. Die Taten geschehen an Orten, an denen jeder von uns sein könnte. Und wir können den Angehörigen der so vielen Opfer zeigen, dass wir mit ihnen leiden, dass wir mit ihnen trauern, dass sie nicht allein sind. Und wir werden alles tun, um die barbarischen Taten aufzuklären, die Hintermänner aufzuspüren und ihrer Strafe zuzuführen. Und wir werden dann abschließend auch entscheiden müssen, wo zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Das heißt, wir brauchen hier ein besseres Frühwarnsystem, das Behörden ein Tätigwerden auch ermöglicht, sobald im Rahmen des Asylverfahrens oder Integrationsmaßnahmen Hinweise auf Radikalisierungen zum Beispiel erkennbar sind."