Am Dienstag hat in Washington ein Dialog zwischen chinesischen und amerikanischen Denkfabriken über die Kontroverse im Südchinesischen Meer stattgefunden. Dabei sagte der ehemalige chinesische Staatskommissar Dai Bingguo, der bevorstehende Schiedsspruch über diese Frage sei nur ein Fetzen Papier. Bezüglich der territorialen Souveränität werde China das Schicksal fest in eigener Hand behalten und auf keinen Fall eine Lösung von dritter Seite akzeptieren, daraufhin behauptete er:
„Es ist allgemein bekannt, dass die chinesische Regierung als erstes die Beilegung der Kontroverse und die gemeinsame Entwicklung gefordert und nach wie vor daran festgehalten hat. Die Volksrepublik plädiert stets dafür, dass die Kontroverse durch Konsultationen und Verhandlungen auf friedliche Weise gelöst wird. Dispute müssen durch Regeln und Mechanismen unter Kontrolle gebracht werden. Durch Entwicklung und Kooperation kann erst ein gemeinsamer Nutzen verwirklicht werden. Nicht zuletzt wahrt China unbeirrt Schifffahrts- und Flugfreiheit im Südchinesischen Meer sowie den dortigen Frieden. Das ist sowohl die grundlegende Politik als auch die ernsthafte Zusage Chinas zur Lösung der Kontroverse im Südchinesischen Meer."
Auch Amerikanische Teilnehmer am Dialog sollen der Ansicht sein, dass die Kontroverse im Südchinesischen Meer aufgrund der Aufmerksamkeit auf das Schiedsverfahren übertrieben dargestellt werde. Zhu Feng von der Nanjing-Universität sagte, das Resultat des Schiedsverfahrens werde die Situation im Südchinesischen Meer nicht substantiell beeinflussen.
„Die USA haben es auch klar zur Kenntnis genommen, dass ein einfacher Schiedsspruch gar nicht zu einer sogenannten substantiellen Konzession Chinas zur Aufgabe seiner Interessen im Südchinesischen Meer führen wird. Das ist absehbar."
Douglas Paal von der Carnegie Endowment for International Peace meinte, die verschiedenen Seiten sollten sich bemühen, die Situation zu deeskalieren. In diesem Aspekt hätten China und die USA viel zu tun.