Auch wenn am Abend die Dunkelheit hereinbricht, leuchten die Lichter in vielen Bürogebäuden weiterhin. Viele junge Chinesen machen Überstunden. Viele Senioren versammeln sich unterdessen auf öffentlichen Plätzen, um gemeinsam zu tanzen. Von 2007 bis 2014 ist die Zahl der Menschen, die regelmäßig Sport treiben, um 5,7 Prozentpunkte auf 33,9 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu Personen mittleren und höheren Alters treiben junge chinesische Büroangestellte aber nur wenig Sport.
Eine Umfrage unter Personen unter 35 Jahren ergab, dass der Großteil von ihnen mindestens eine Stunde pro Woche Sport treibt. 20 Prozent erklärten, dass sie es nicht jede Woche schafften, auch nur eine Stunde zu trainieren. Ein kleiner Teil der Befragten treibt demnach gar keinen Sport und rund zehn Prozent trainieren jeweils eine Stunde an fünf Tagen in der Woche.
Doch warum treiben junge Büroangestellte so wenig Sport? Über die Hälfte der Befragten klagte über Zeitmangel: Überstunden, lange Pendelzeit und Hausarbeit seien die größten Zeitfresser.
Herr Liu wohnt in Beijing rund 20 Kilometer von seiner Arbeitsstelle entfernt. Er pendelt täglich rund drei Stunden hin und zurück. Er sagt, er mache normalerweise um 18 Uhr Feierabend. Meistens sei er dann um 19:30 Uhr zu Hause. Nach dem Abendessen habe er erst ab 20:30 Uhr Zeit für sich. An Sport sei dann aber nicht zu denken, da er müde sei. Außerdem mache er oft Überstunden. Er gehe zwar ins Fitnessstudio, aber nur am Wochenende. Nach Feierabend sehe er häufig Senioren, die tanzten. Er beneide sie und hätte auch gerne mehr Zeit, um zu schwitzen.
Über 30 Prozent der befragten Büroangestellten erklärten, sie seien einfach zu faul, sich zu bewegen. Herr Ran ist einer von ihnen. Er sagt, er habe keine Lust und ihm fehle die Motivation zum Trainieren.
Zhang Yi arbeitet bei einer Bank. Früher machte er auch keinen Sport. Die Diagnose einer leichten Fettleber hat seine Meinung jedoch geändert. Er arbeitete einen Trainingsplan aus, konnte sich aufgrund alter Gewohnheiten und zu viel Arbeit aber nicht immer daran halten. Deshalb geht er nun oft gemeinsam mit Freunden trainieren. Er sagt, Sport in der Gruppe sei viel interessanter und leichter durchzuhalten.