Am Mittwoch hat der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang eine Routinesitzung des Staatsrats einberufen. Dabei wurde beschlossen, Maßnahmen zur Heranbildung und Entwicklung des Wohnungsvermietungsmarktes zu ergreifen. In diesem Zusammenhang soll durch Ankauf und Miete die Urbanisierung neuen Typs vorangetrieben, und die Wohnungsnachfrage der Bevölkerung gedeckt werden. Experten sind der Ansicht, dass dies einer Entwicklung des Wohnungsmarktes und einer Bewältigung der Spekulationen auf dem Immobilienmarkt dient. Zudem sollen die Immobilienpreise auf ein vernünftiges Niveau zurückgebracht werden.
Liu Hongyu, Direktor des Immobilien-Forschungsinstituts der Tsinghua-Universität, sagte:
„In der Vergangenheit haben wir großen Wert auf den Handel gelegt. Der Vermietungsmarkt wurde ignoriert. Jetzt müssen wir nach allen Kräften diesen Markt entwickeln. In diesem Sinne muss das Standardisierungsniveau des Markts erhöht werden. Nur dann kann die Nachfrage nach Familienwohnungen besser gedeckt werden."
Statistiken zufolge betrug Ende März die Fläche der zu verkaufenden Wohnungen mehr als 730 Millionen Quadratmeter. So ist der Druck zur Bekämpfung der Leerstände noch nicht völlig beseitigt. Chefanalytiker der Centaline Property, Zhang Dawei, erklärt:
„Für einen gesunden Immobilienmarkt braucht man einen großen Anteil an Vermietungen, mehr als Verkäufe. Aufgrund mehrerer Investitionsspekulationen sind die Wohnungspreise allerdings sprunghaft gestiegen. In Städten wie Beijing entsprechen Wohnungsmieten von 300 bis 500 Monaten den Wohnungspreisen, das ist viel höher als in Industriestaaten. Viele legen großen Wert auf die kurzfristige Aufwertung der Immobilien, nicht auf Profite durch langfristige Vermietung."
Auf der genannten Sitzung wurde gefordert, die Vermietung fertiggestellter oder frisch gebauter Wohnungen zu unterstützen. Die Regierung wird dafür Subventionen gewähren. Gleichzeitig werden Begünstigungsmaßnahmen bei Steuereinnahmen umgesetzt. Dafür werden Finanzinstitutionen unterstützt, und die Wohnungsversorgung für die Vermietung wird intensiviert. Die betreffende Aufsicht wird verstärkt, und die einheitliche Version des Mietvertrags eingeführt. Vermittlungsdienstleistungen werden standardisiert, Mietverhältnisse stabilisiert, und die legitimen Rechte und Interessen der Mieter geschützt.
Yang Hongxu, Vizepräsident der Shanghaier Yiju-Akademie, ist der Ansicht, bei der Umsetzung der Maßnahmen gebe es noch Probleme. Dafür müssten noch konkrete Maßnahmen ins Leben gerufen werden.