Am Montag hat Kubas Staatschef Raúl Castro US-Präsident Barack Obama in Havanna zu einem Gespräch getroffen. Auf einer anschließenden Pressekonferenz ließen die beiden Staatsoberhäupter verlauten, dass beide Länder auf der Basis des gegenseitigen Respekts der Meinungsunterschiede Kooperationen anstrebten und sich für die Schaffung einer schöneren Zukunft für beide Bevölkerungen einsetzen wollten.
Seit der Ankündigung der Normalisierung der amerikanisch-kubanischen Beziehungen am 17. Dezember 2014 haben die bilateralen Beziehungen positive Erfolge verzeichnet. Bei dem Gespräch am Montag konnten sich beide Seiten in mehreren Aspekten einigen. Castro teilte mit:
„Die Kooperation beider Staaten in Bereichen von gemeinsamem Interesse wurde vertieft. Mittlerweile werden Verhandlungen über Drogenbekämpfung, Reise- und Handelssicherheit sowie Gesundheit durchgeführt. Darüber hinaus sind wir uns einig, dass die Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von Epidemien und Krankheiten, intensiviert werden muss, dazu zählt auch die Zika-Epidemie."
Gleichzeitig bekräftigte Raúl Castro erneut, das ein halbes Jahrhundert anhaltende US-Embargo gegen Kuba und die illegale Besetzung der Militärbasis Guantanamo seien nach wie vor die größten Hürden für eine Normalisierung der bilateralen Beziehungen.
„Wir erkennen den mehrfachen Appell an den US-Kongress von Präsident Obama und der US-Regierung zur Aufhebung des Embargos gegen Kuba an. Obamas neue Maßnahmen zur Lockerung der Verbote in diesem Monat sind effektiv, aber nicht ausreichend. Das Embargo hat Kubas wirtschaftliche Entwicklung und die Interessen des kubanischen Volkes stark geschädigt. Das Embargo muss aufgehoben werden, erst dann können sich die kubanisch-amerikanischen Beziehungen wirklich normalisieren. Gleichzeitig muss die von den USA illegal besetzte Basis Guantanamo an Kuba zurückgegeben werden."
Obama erklärte, er sei überzeugt, die US-Sanktionen gegen Kuba würden aufgehoben, da sie nicht den Interessen beider Staaten entsprächen. Aufgrund der komplizierten Geschichte beider Länder könne die Entwicklung der bilateralen Beziehungen jedoch nicht auf einmal stattfinden. Trotz Meinungsverschiedenheiten beider Staaten solle das Schicksal Kubas von den Kubanern selbst entschieden werden.
O-Ton