Am Montag ist der chinesische Staatspräsident Xi Jinping in Beijing mit seinem deutschen Amtskollegen Joachim Gauck zu einem Gespräch zusammengekommen. Dabei haben beide Staatschefs intensiv über politische, wirtschaftliche, wissenschaftliche, internationale sowie regionale Fragen gesprochen. So dauerte das Gespräch mehr als eine halbe Stunde länger als veranschlagt.
Xi Jinping wies darauf hin, dass dank der gemeinsamen Bemühungen die bilateralen Beziehungen sich stetig verbessert hätten. Auch das gegenseitige politische Vertrauen sei vertieft, die pragmatische Zusammenarbeit ausgebaut und der Kulturaustausch verstärkt worden.
Während des Deutschland-Besuches von Xi Jinping 2014 erzielten beide Seiten eine Einigung über den verstärkten Austausch im Jugendbereich. Am gestrigen Nachmittag fand im Zuge dessen die Eröffnungszeremonie zum Jahr des deutsch-chinesischen Jugendaustauschs statt. Daran nahmen beide Staatschefs teil. Xi Jinping sagte:
„Obwohl die Geschichte, die Kultur, das Gesellschaftssystem und das Entwicklungsniveau von China und Deutschland unterschiedlich sind, sollen Unterschiede keine Barrikade für Austausch und Zusammenarbeit darstellen. Sie sollen im Gegensatz Impulse dafür geben. Ich hoffe, Jugendliche aus China und Deutschland können sich mit einem aufrichtigen Herzen kennenlernen und voneinander lernen. Mit einer Saat aus Freundschaft, Vertrauen und Kooperation soll gemeinsam der große Baum der bilateralen Freundschaft herangezogen werden."
Joachim Gauck würdigte auch in seiner Rede den kulturellen Austausch.
„Durch den direkten Kontakt mit einer anderen Kultur, durch den freien Fluss von Ideen, Fremdes zu verstehen und Bekanntes mit neuen Augen zu sehen. Aus diesen positiven gemeinsamen Erfahrungen können Vertrauen und Freundschaft wachsen."
Am gleichen Tag sprach Gauck auch in der Parteischule des ZK der KP Chinas mit Experten und Schülern. Ein ständiges Mitglied des Politbüros des ZK der KP Chinas, Liu Yunshan, informierte Gauck über die Staatsangelegenheiten und den Selbstaufbau der Partei. Der deutsche Bundespräsident bezeichnete die Bemühungen der KP zum Aufbau des Sozialismus chinesischer Prägung als auffallend. Deutschland wolle den Austausch und das Vertrauen ausbauen, sagte der Vizedirektor der Europa-Abteilung des chinesischen Außenministeriums, Wang Shunqing.