Am 14. September 2015 wird das 65. Jubiläum der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und der Schweiz gefeiert. Die chinesische Botschafterin in der Schweiz, Xu Jinghu, hat im Hinblick auf das Jubiläum gesagt, die chinesisch-schweizerische Zusammenarbeit hätte in diesen 65 Jahren stets eine entscheidende Rolle für die Beziehungen zwischen China und Europa gespielt. Damit habe die Schweiz in diesem Aspekt eine führende Position inne.
Xu verwies auf der Pressekonferenz in Bern auf die hervorragenden Errungenschaften der bilateralen Beziehungen. So wurde Anfang der 1980er Jahre das erste industrielle Joint Venture zwischen beiden Staaten in China errichtet. 2007 hat die Schweiz zudem als erstes europäisches Land Chinas Position der „vollständigen Marktwirtschaft" anerkannt. Und im Jahr 2013 hat die Schweiz als erstes Land unter den 20 führenden Volkswirtschaften weltweit sowie unter den Staaten Kontinentaleuropas eine Freihandelsvereinbarung mit der Volksrepublik unterzeichnet, die im Juli 2014 dann auch in Kraft getreten ist. Laut Xu Jinghu habe diese Freihandelsvereinbarung so schnell Veränderungen herbeigeführt, wie kein anderes derartiges Abkommen:
„Die Freihandelsvereinbarung ist jetzt seit etwas mehr als einem Jahr in Kraft. Positive Effekte auf bilaterale Wirtschafts-, Handels- und Investitionskooperationen sind bereits sichtbar."
Laut Xu ist seit der Umsetzung der Vereinbarung das Exportvolumen aus der Schweiz nach China um 2,3 Prozent auf rund 9,6 Milliarden Yuan RMB gestiegen. Dabei machten die Zollbegünstigungen rund 290 Millionen Yuan RMB aus. Insbesondere der Handel mit wertschöpfungsintensiven Hightech- sowie Serviceprodukten habe profitiert und die Qualität der chinesisch-schweizerischen Handelskooperation insgesamt sei kontinuierlich gestiegen.
Die chinesische Botschafterin erklärte weiter, chinesisch-schweizerische Freihandelsvereinbarung werde drei Haupteffekte haben: Erstens herrsche in China aufgrund der ökonomischen Umstrukturierung eine enorme Nachfrage nach modernen Technologien und Qualitätsprodukten aus der Schweiz. Daher werde der die bilaterale Handelskooperation langfristig fördernde Charakter der Vereinbarung weiter gefestigt. Zweitens werde die Vereinbarung gegenseitige Investitionen und Finanzkooperation vorantreiben. Drittens gehörten China und die Schweiz zu den 20 führenden Volkswirtschaften weltweit. Die bilaterale Freihandelskooperation sei ein starkes Signal eines unbeirrten Kampfes gegen Handelsprotektionismus und für die Förderung der Handels- und Investitionsliberalisierung und -begünstigung. Dies diene auch dem Aufschwung des Welthandels sowie der Wiederbelebung der Weltökonomie.
Xu fügte hinzu, mittlerweile seien Handel und Investitionen zwischen China und der Schweiz rapide angewachsen und beide Länder pflegten immer engere Kontakte. Die Nachfrage von Unternehmen und Privatpersonen nach einer RMB-Abrechnung werde immer größer, was auf einen vorläufigen Höhepunkt der bisherigen Finanzkooperation hindeute:
„Erfreulicherweise wird die Schweizer Bankaufsicht Ende September die Errichtung einer Filiale der China Construction Bank in Zürich genehmigen. Diese Filiale wird als RMB-Abrechnungsbank in der Schweiz fungieren und für die künftige bilaterale Zusammenarbeit eine bedeutende Rolle spielen."