Der 13. Taifun in diesem Jahr, Soudelor, hat 14 Menschenleben gefordert. Vier weitere gelten noch als vermisst. Laut der lokalen Regierung der ostchinesischen Provinz Zhejiang wurden in der am schwersten geschädigten Stadt Wenzhou zwölf Menschen getötet und vier werden vermisst. In der benachbarten Stadt Lishui kamen zwei weitere Menschen ums Leben.
Gemäß den provinziellen Flutkontrollbehörden wurden die 14 Toten jeweils entweder von den Überschwemmungen weggerissen oder unter den eingestürzten Häusern oder Erdrutschen begraben.
Der Taifun brachte schwere Regenfälle. Die Niederschläge in einigen Kreisen erreichten in den letzten zweieinhalb Tagen eine Höhe von 700 Millimetern. Dies ist ein Rekordhoch in 120 Jahren. Das Hochwasser hat mehrere Gemeinden in zwei Städten überflutet. Das Wasser war teilweise gut 4 Meter tief.
Ein Bürger mit dem Familiennamen Chen in dem Kreis Pingyang in Wenzhou sagte: „Es hat in der Nacht zum Sonntag unaufhörlich geregnet. Als wir am frühen Morgen aufwachten, war das draußen geparkte Auto beinahe überschwemmt. Wir hätten nie gedacht, dass die Regenfälle so stark waren".
Bis Sonntagnachmittag waren 1,58 Millionen Menschen in der Provinz Zhejiang vom Taifun betroffen, 188.400 mussten evakuiert und wieder untergebracht werden. Zudem sind 223 Häuser eingestürzt. 272 Straßen und 43 600 Hektar Ackerfelder wurden zerstört, mit direkten wirtschaftlichen Einbußen von 4 Milliarden Yuan (588 Millionen Euro). Darüber hinaus unterbrach der Taifun die Stromversorgung von 785.000 Haushalten. Allerdings haben 60 Prozent der Familien seit Sonntagabend wieder Strom.
Rettungsteams mit provinziellen Vertretern an ihrer Spitze sind in die schwer geschädigten Regionen geschickt worden. Allein in Wenzhou sind mehr als 50.000 Helfer im Einsatz, um die Folgen der Katastrophe zu bewältigen.
Zuständige Behörden warnten vor Überschwemmungen und Erdrutschen, um weitere Verluste zu vermeiden.
Nach den starken Schäden durch den Taifun in Taiwan, wo sechs Menschen ums Leben kamen, war Soudelor in der Provinz Fujian gelangt und hat sich von dort aus in die benachbarten Provinzen Zhejiang, Jiangxi und Anhui bewegt.
Mehr als 10.000 Personen in der Provinz Anhui wurden bereits evakuiert.
Behörden in Jiangxi haben auch Touristen evakuiert und vorübergehend wichtige Reiseziele geschlossen, um eventuelle weitere Auswirkungen des Taifuns zu vermeiden.
Soudelor erreichte in der Nacht zum Sonntag den Kreis Putian der Provinz Fujian. 1,1 Millionen Menschen waren von ihm betroffen. 14.330 Hektar Ackerfelder wurden in der Provinz beschädigt. Die wirtschaftlichen Verluste betragen dort von 986 Millionen Yuan (145 Millionen Euro). Mehr als 160.000 Menschen waren vor der Ankunft des Taifuns evakuiert worden.
In Fuzhou, der Provinzhauptstadt, wurden große Teile der Innenstadt überflutet. Mehr als 10.000 Bäume wurden entwurzelt; der Verkehr auf den überschwemmten Straßen war lahmgelegt.
Drei Flughäfen in der Provinz wurden geschlossen und über 530 Flüge gestrichen. Sechs Autobahnen mussten ebenfalls geschlossen und 191 Schnellzugverbindungen abgesagt werden.
In Fujian galt am Samstag als Soudelor sich näherte die höchste Taifun-Alarmstufe. Flüge nach Fuzhou und auch etwa 100 Züge durch Xiamen wurden gestrichen. Auch Flüge am Flughafen in Quanzhou wurden abgesagt.