Das irakische Militär hat nach eigenen Angaben Fortschritte bei seiner Offensive Richtung Tikrit gemacht. Gleichzeitig dauerten die Gefechte zwischen irakischen Sicherheitskräften und islamistischen Milizen weiter an.
Die Informationen sind jedoch mitunter chaotisch und auch widersprüchlich. So hat ein Vertreter des irakischen Militärs bereits am Samstag behauptet, die ISIS-Kämpfer seien aus Tikrit vertrieben worden. Allerdings wurde am Sonntag noch heftig gekämpft. Augenzeugen berichteten, die Operation der Regierungstruppen zur Wiedereroberung von Tikrit sei von rund um die Stadt gelegten Sprengsätzen verhindert worden.
Medienberichten zufolge braucht die irakische Regierung dringend einen Sieg, um die Kampfmoral zu stärken und Vertrauen zurück zu gewinnen, nachdem ihr Vorgehen gegen die ISIS bisher wenig erfolgreich war.
Ebenfalls am Samstag hatte das irakische Verteidigungsministerium Fotos von fünf Kampfflugzeugen des Typs Su-25 veröffentlicht, die in der irakischen Hauptstadt Bagdad eingetroffen waren. Die Maschinen sollen dabei helfen, von den Extremisten besetzte Gebiete so bald wie möglich zurück erobern zu können. Allerdings dürfte der Einsatz gegen die Terroristen erst in zwei oder drei Tagen beginnen, da er erst noch von den nach Bagdad gereisten russischen Militärberatern vorbereitet werden muss.
Unterdessen hat die radikal-islamistische Organisation ISIS lokalen Medien zufolge die Errichtung eines so genannten Kalifates angekündigt. Als Kalif des früh-mittelalterlichen islamistischen Gottes-Staates soll einem Online-Video zufolge ISIS-Chef Abu Omar al-Baghdadi fungieren. Er ernannte sich zum Führer aller Muslims der ganzen Welt, wobei sein Kalifen-Reich vorerst nur die Gebiete von der irakischen Provinz Diyala bis hin zur syrischen Region Aleppo erfasse.