Bei den Konflikten zwischen beiden Parteien in Syrien sind tatsächlich Chemiewaffen eingesetzt worden. Dies haben die Untersuchungen der Inspektionsgruppe der UN-Behörde für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) bestätigt.
Der eigentlich bereits für Oktober geplante Bericht wurde am Donnerstag vom Chef der Inspektionsgruppe, Ake Sellstrom, an UN-Generalsekretär Ban Ki Moon übergeben. Bereits zuvor hatte UN-Sprecher Martin Nesirky erklärt, der Weltsicherheitsrat werde entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden sollten.
Sellstroms Inspektorengruppe war als Reaktion auf Vorwürfe, in Syrien hätten Regierung und Opposition Chemiewaffen eingesetzt, mit Untersuchungen in dem Krisenland beauftragt worden.
Ban Ki Moon würdigte Sellstrom und seine Gruppe für den „wichtigen und mutigen Einsatz." Sie hätten mit dem größtem Professionalismus und auch unter Gefahr ihre Aufgaben erfüllt, so Ban weiter.
Der UN-Generalsekretär fügte hinzu, seit den ersten Vorwürfen über den Chemiewaffen-Einsatz in Syrien im März sei bereits viel geschehen. Die syrische Regierung habe den Besitz chemischer Waffen zugegeben und sei anschließend der Chemiewaffen-Konvention beigetreten.
Die gemeinsam von den Vereinten Nationen und der OPCW eingerichtete Mission werde, so Ban weiter, die baldige und möglichst sichere Vernichtung der chemischen Waffen in Syrien weiterhin überwachen. Die internationale Gemeinschaft müsse wachsam bleiben, um zu gewährleisten, dass solche schreckliche Waffen vernichtet werden - nicht nur in Syrien, sondern auch überall in der Welt, so Ban.
Die syrische Regierung hatte im März erste Vorwürfe erhoben, Oppositionelle hätten chemische Waffen in der Stadt Khan al-Assal in der Nähe von Aleppo eingesetzt.
Darauf hatten Großbritannien, Frankreich und die USA umgehend mit dem Vorwurf reagiert, bei zwei Attacken auf syrische Oppositionelle seien chemische Waffen zum Einsatz gekommen. Die UNO verhandelte mit Damaskus, um Sellstroms Inspektoren eine Untersuchung der Vorwürfe zu ermöglichen.
Kurz nach der Ankunft der Inspektionsgruppe in Damaskus kam es zu einem schweren Chemiewaffen-Angriff in Ghouta in der Nähe der syrischen Hauptstadt am 21. August, wobei 1400 Personen getötet wurden.
Ban Ki Moon beauftragte Sellstrom, bevorzugt die Attacke in Ghouta zu untersuchen. US-Präsident Barack Obama drohte Syrien mit einem Militäreinsatz. Er betonte, Washington wisse, dass die syrische Regierung den Angriff verübt habe. Dagegen erklärte Russland, es habe Beweise dafür, dass die Opposition den Giftgasangriff geführt habe, um international Stimmung zu machen.