Am Dienstag wurden in Beijing Einzelheiten zur bevorstehenden chinesischen Mondmission „Chang'e III" vorgestellt.
Die Staatliche Behörde für Wissenschaft und Technik der Verteidigungsindustrie informierte dabei ausführlich über die mit „Chang'e III" nun anstehende zweite Phase des chinesischen Mondsondierungsprojekts.
In dieser Phase bilde die Mission von „Chang'e III" einen Kernschritt des gesamten Mondprogramms. Es gehe um drei große Ziele, für die es drei wichtige wissenschaftliche Forschungsaufgaben zu erfüllen gilt, sagte Wu Zhijian von der Wissenschafts- und Technikbehörde:
„Verschiedene Tests von ‚Chang'e III' sind bereits vollendet. Die Trägerrakete und die Sonde sind bereits zum Satellitenstartzentrum Xichang gebracht worden. Bei passenden meteorologischen Bedingungen wird die Mondsonde Anfang Dezember 2013 ins All gebracht."
Dabei sollen mit der Mission von „Chang'e III" 3 große Ziele realisiert werden. Erstens geht es um generelle Durchbrüche in verschiedenen Aspekten von Schlüsseltechnologien. Dazu gehören u.a. eine weiche Landung auf der Mondoberfläche und dort die Entnahme von Bodenproben. Außerdem geht es um Messungen, Kontrolle, Telekommunikation und Fernsteuerung im erdferneren Weltraum und den Start einer Trägerrakete über den Erdorbit hinaus, all dies wird das technologische Niveau der chinesischen Raumfahrt erhöhen. Zweitens geht es darum, dass Sonden für weiche Landungen und für die Gewinnung von Material von der Mondoberfläche entwickelt werden. Auf dem Mond soll eine weiter von der Erde entfernte Weltraum-Station etabliert werden, und verschiedene Funktionsmodelle sollen vervollständigt werden. All dies kann die grundlegenden Fähigkeiten zu einer sanften Landung auf der Oberfläche des Monds verbessern. Drittens soll ein grundlegendes und systematisches Mondssondierungsprojekt ins Leben gerufen werden. So könnten effektive Arbeitsmethoden für wichtige wissenschaftliche Projekte initiiert werden.
Die Mondsondierung gilt immer noch als ein äußerst kompliziertes, riskantes Projekt. Bis jetzt sind vor „Chang'e III" weltweit insgesamt 129 Mondsondierungen durchgeführt worden. 66 davon sind erfolgreich verlaufen, was einer Erfolgsrate von nur 51% entspricht. Auch „Chang'e III" ist damit die bislang komplizierteste Mission mit dem größten Schwierigkeitsgrad in der Raumfahrt in China. Immerhin geht es um eine weiche Landung auf dem Mond und den Abbau von Bodenproben. Vor welchen Risiken steht diese Mission? Sind bereits genügende Notpläne und Maßnahmen erarbeitet?
Dazu sagte Li Benzheng, der Vizekommandant des Mondsondierungsprojekts, vor der Presse, 80 Prozent der Komponenten und Technologien für „Chang'e III" seien neu entwickelt worden. Es gebe bestimmt große Risiken, wenn die erste Mission mit neuen Produkten und Technologien erfüllt werde.
„Zu solchen Risiken haben wir vom Design, über die Erprobungen bis zur Fertigstellung der Produkte zahlreiche Experimente zur Vermeidung möglicher Risiken umgesetzt. Auf dieser Basis haben wir auch einige Notpläne ausgearbeitet. In allen Gliedern des ganzen Prozesses - von Start bis zur Landung auf dem Mond, müssen eventuelle Probleme prognostiziert und Gegenmaßnahmen ins Leben gerufen werden. Trotzdem gibt es dafür noch manche Risiken. Immerhin ist das unsere erste Landung auf dem Mond."