Vor dem Hintergrund der stark gestiegenen Smogwerte Anfang 2013 wird die Luftverschmutzung landesweit aufmerksam beobachtet. Tatsächlich ist großflächige Luftverschmutzung ein Phänomen, dass nicht auf eine Region beschränkt bleibt, sondern durch Wind und Wetter in benachbarte Regionen wandern kann. Einzelmaßnahmen in einer Provinz oder Stadt werden die Luftqualität langfristig kaum verbessern. Daher haben jetzt Beijing, Tianjin und Hebei der Luftverschmutzung durch gemeinsame koordinierte Maßnahmen der Kampf angesagt.
2013 müssen in China neue Luftqualitätsnormen umgesetzt werden. Eine Obergrenze für die durchschnittliche Dichte der Feinstaubpartikel PM 2,5 ist eingeführt worden. Der Vizedirektor des Beijinger Amts für Umweltschutz, Zhuang Zhidong, sagte:
„Zuallererst müssen die Energiekonzepte schneller angepasst werden. Das beinhaltet eine verstärkte Bekämpfung der Umweltverschmutzung durch Kohleverbrennung. Zweitens müssen umweltverträgliche Verkehrsmittel schneller weiterentwickelt werden und die Regierung sollte die Regulierung von Kraftfahrzeugen verschärfen. Drittens muss die Umstrukturierung der Industrie vorangetrieben und die von der Industrie verursachte Umweltbelastung eingedämmt werden. Viertens muss die Dichte von Staubpartikeln in der Luft gesenkt werden."
Laut der chinesischen Akademie der Wissenschaften hat mehr als ein Fünftel der Luftverschmutzung in Beijing ihren Ursprung in anderen Teilen des Landes. Dabei gilt vor allem die Provinz Hebei als großer Luftverschmutzer.
Hebei ist bekannt für sein Stahl- und Eisenproduktion und auch für seinen immensen Kohleverbrauch. Um die dortige Luftverschmutzung effektiv zu beseitigen, muss langfristig die gesamte Struktur der industriellen Branche in der Provinz modernisiert werden. Yin Guangping vom Amt für Umweltschutz in Hebei teilte mit:
„Die zukünftige Entwicklung soll in Abstimmung mit dem Umweltschutz erfolgen. Als nächstes werden wir die rückständige Eisen- und Stahlproduktion stark reduzieren. Unser Ziel ist, den Umweltschutz in der Region wirklich zu optimieren."
Bezüglich der Luftqualität sind Beijing, Tianjin und Hebei eng miteinander verbunden. Daher wird in den drei Landesteilen aktiv ein gemeinsamer überregionaler Mechanismus zur Bekämpfung der Luftverschmutzung etabliert. Allerdings ist dieses Vorhaben eine echte Herausforderung. Schließlich müssen vorhandene Ressourcen, Interessen sowie Stadtplanungen der verschiedenen Städten und Provinzen in Einklang gebracht werden. Zhuang Zhidong betonte, nur durch vereinte Kräfte könne die Luftqualität verbessert werden.
Solche Regulierungsmaßnahem können natürlich nicht von einem Tag auf den anderen die gewünschten Effekte liefern. Die Zentralregierung muss mit den verschiedenen Lokalregierungen langfristige Pläne ausarbeiten. Dann gilt es, an der Durchsetzung dieser Maßnahmen unbeirrt festzuhalten. Nur dann kann eine solche Kampagne von Erfolg gekrönt sein.