Im Vorfeld des Besuches von Staatspräsident Xi Jinping in mehreren Ländern Afrikas fand am Montag in Beijing ein Forum zum Thema "Chinesische Unternehmen in Afrika" statt.
Xi Jinpings erste Auslandsreise als Staatspräsident wird ihn Ende März nach Russland sowie in drei afrikanische Staaten führen. Dazu betonten die Teilnehmer des Forums in Beijing, dies zeige die Bedeutung, die die chinesischen Regierung den Beziehungen zu Afrika widmet. Die bilateralen Beziehungen seien für beide Seiten äußerst wichtig.
Chinas Vizeaußenminister Zhai Jun wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sich die chinesisch-afrikanischen Beziehungen inzwischen in der Blütezeit einer umfassenden und sprunghaften Entwicklung befinden. Die pragmatische Zusammenarbeit beider Seiten habe bereits reiche Ergebnisse gebracht.
„Seit 2009 ist China der größte Handelspartner Afrikas. Das bilaterale Handelsvolumen ist von 10 Milliarden US-Dollar im Jahr 2000 auf zirka 200 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr gestiegen. Afrika ist für China der zweitgrößte Markt für Auslandsprojekte und der viertgrößte ausländische Investitionsortschaft. Im April 2012 betrugen die Direktinvestitionen aus China in Afrika 15,3 Milliarden US-Dollar. Vor 10 Jahren war diese Ziffer noch einstellig."
Zhai Jun räumte ein, dass einige chinesische Unternehmen wegen der erst jüngst aufgenommenen Aktivitäten im Ausland noch mangelnde Erfahrungen bei der internationalisierten Bewirtschaftung haben. In diesem Bereich hätten sie noch einen großen Spielraum zur Verbesserung.
Zhai Jun fügte hinzu, chinesische Firmen müssten im Ausland größeren Wert auf Aufrichtigkeit und Qualität legen und die Gesetze, Sitten und Gebräuche vor Ort respektieren. Dies gelte auch für die Gestaltung einer besseren Arbeitsumgebung und für den Umweltschutz. Zudem sollten Chinas Betriebe mit ihren wirtschaftlichen Aktivitäten stärker der lokalen Gesellschaft dienen. Gleichzeitig bekräftigte der chinesische Vizeaußenminister, dass die chinesische Regierung ein wachsendes wirtschaftliches Engagement chinesischer Firmen in Afrika auch weiterhin aktiv fördern und unterstützen werde.
Am Forum teilnehmenden Vertreter aus afrikanischen Ländern wiesen Kritik aus einigen westlichen Ländern an der chinesisch-afrikanischen Zusammenarbeit zurück. So sagte der tansanische Botschafter in China, Philip S. Marmo:
„Die Äußerungen des Westens, wonach die freundschaftliche Partnerschaft zwischen China und Afrika nicht auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Nutzen basiere, finde ich falsch und unbegründet. Diese boshafte Absicht dient weder China noch Afrika."
Marmo fügte hinzu, seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen beiden Ländern vor zirka 60 Jahren habe China Tansania nicht nur bei Großprojekten wie der Tansania-Sambia-Bahn unterstützt, sondern auch lange Zeit medizinische Teams in verhältnismäßig rückständige Gebiete entsandt.