Wang Xiao aus China und Aleksandra Kuls aus Polen spielten am Samstag ein Gala-Konzert, nachdem sie sich den ersten Platz beim 46. Internationalen Budapester Musikwettbewerb teilten.
"Ich bin sehr froh und aufgeregt, diese Auszeichnung zu erhalten", so Wang, 25, gegenüber der Nachrichtenagentur Xinhua nach dem Gala-Konzert im Palast der Künste, in dem die prestigeträchtige 10-tägige Veranstaltung stattfand.
Jedes Jahr konzentriert sich der Wettbewerb auf ein anderes Instrument. Die Geige steht alle fünf Jahre im Rampenlicht, die Bratsche war heuer im Rahmen des Nebenbewerbs "Jozsef Szigeti Violine und Viola" ebenfalls dabei.
Wang ist der erste chinesische Geiger, der diesen Geige-Wettbewerb gewinnt. Geboren in Lanzhou in der nordwestchinesischen Provinz Gansu lernte er das Instrument von seiner Tante, einer Geigen-Lehrerin.
Im Jahr 1997 zog er mit seinen Eltern von Xinjiang nach Beijing, und er trat in die Grundschule des Central Conservatory of Music in Beijing ein. Es war zu diesem Zeitpunkt, als er beschloss, was er mit seinem Leben anfangen wolle, erinnert sich Wang, der jetzt in New York an der Manhattan School of Music studiert.
Wang gewann vor kurzem auch den ersten Preis bei einem Musikfestival in Houston, wo er ein Violin-Konzert von Jean Sibelius spielte, ebenso wie während des Gala-Konzertes in Budapest.
"Ich habe nicht an vielen Wettbewerben teilgenommen, da ich solche Veranstaltungen nicht wirklich genießen kann", sagte er nach dem Konzert. "Jeder hat bestimmten Standards zu entsprechen. Nicht jede Jury mag es, wenn man zu viel Persönlichkeit zeigt. Ich aber möchte meine wahren Gefühle zeigen. Ich liebe das Gefühl, auf der Bühne zu stehen und meine Gefühle durch die Violine für mein Publikum auszudrücken. Darauf reagieren sie und sie haben das gleiche Gefühl. Ich hoffe, dass mir das auch weiterhin gelingen wird", sagte er.
Kuls, 21, die an der Hochschule für Musik in Krakau studiert, sagte, dass der erste Platz beim Szigeti Wettbewerb wichtig für einen Geiger am Anfang einer Karriere ist. "Es bedeutet, dass es leichter wird, von einigen Musikern sowie TV und Radio gehört zu werden", sagte sie.
Erno Kallai aus Ungarn kam auf den zweiten Platz und gewann auch den Publikumspreis. Kallai hat in den letzten sechs Jahren an der Juilliard School of Music in New York studiert.
Die internationale Veranstaltung zog insgesamt 88 Teilnehmer an, der erste Platz war mit 8000 Euro dotiert.