Die Regierung und die Baufirmen sagten, dass erst noch entschieden werde, wer die Kosten für die Häuser zu tragen hat, nachdem das Programm fertiggestellt ist. Maßnahmen zur Normalisierung des Lebens im Distrikt wurden ebenfalls bereits durchgeführt. Dazu gehören die Bemühungen um sicheres Trinkwasser und die Anstrengungen zur Verhinderung eines Ausbruchs von Krankheiten. Neun Notfallteams aus Beijing haben sich in Fangshan eingerichtet. Sie müssen während zehn Tagen das Trinkwasser kontrollieren. 40 Wasserfilterstationen sind in den Stadtteil geschickt worden, um die Sicherheit des Trinkwassers zu garantieren. Um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern, sind zudem 19 Krankenwagen, zwei Sterilisierungsfahrzeuge und ein Auto für mikrobaktrerielle Tests auf den Straßen des Bezirks unterwegs.
Mehr als 6700 provisorische Häuser wurden für diejenigen Einwohner Beijings erreichtet, deren Häuser am 21. Juli in den Fluten zerstört wurden. Dies markiert den Beginn des Wiederaufbaus.
"Einige Familien werden mindestens drei Jahre lang in den temporären Häusern leben müssen", sagte Zhang Nongke, ein Beamter der Städtischen Kommission für Wohnungsbau und die Stadt-Land-Entwicklung. "So lange braucht es, um neue Häuser zu bauen." Leute, deren Unterkünfte repariert werden können, müssten hingegen höchstens drei Monate lang in dem temporären Behausungen bleiben. Die
Stadtregierung unternehme ihr Möglichstes, um sicherzustellen, dass der Wiederaufbau bis Ende Oktober abgeschlossen ist.
Der Bau der 6783 provisorischen Häuser begann am Donnerstag an 59 Standorten, welche die Sicherheitsüberprüfungen von Experten in Fangshan bestanden haben. Der Beijinger Vorortsbezirk erlitt wegen seiner großen bergigen Gebiete schwerere Schäden als andere Teile der Stadt. In Fangshan alleine kamen 38 Menschen ums Leben. Der Bau der temporären Häuser wird voraussichtlich noch vor dem 5. August abgeschlossen sein.
"Wesentliche Teile dieser provisorischen Häuser sind im Voraus in Fabriken hergestellt worden, so dass sie sich schnell an Ort und Stelle aufbauen lassen", sagte Chen Lu von der Beijing Urban Construction Group, einer der beiden Baufirmen, die am Projekt mitwirken. "Wir arbeiten Tag und Nacht. Am Montag werden noch 2000 zusätzliche Arbeiter dazustossen. So können wir sicherstellen, dass die Arbeiten wie geplant fertig gestellt werden können." Obwohl die Häuser nur temporär seien, müssten sie dennoch strengen Standards gerecht werden. Die Behelfshäuser, in denen Menschen drei Jahre lang leben, müssen für mindestens 30 Jahre ausgerichtet sein.
Im Unterbezirk Chengguan werden gerade 1000 provisorische Wohnungen für 500 Familien errichtet. "Wir weisen diese zuerst den 419 Familien zu, deren Häuser zerstört wurden", sagte Li Zhi, ein Offizieller der Verwaltung des Unterbezirks. Die jüngsten Regenfälle vom Freitag hätten fünf weitere Häuser zum Einsturz gebracht. "Die Zahl der Familien, welche auf Notunterkünfte angewiesen sind, könnte sich erhöhen, da wir im August weiteren Regen erwarten."
Yang Qingli, eine Bewohnerin des Dorfs Beicheying lebt seit vergangener Woche mit ihrer Mutter in einem Zelt. Der Mangel an Elektrizität mache die temporäre Behausung warm und dunkel, erzählt sie. Aber ihre Mutter wolle trotzdem nicht zu den provisorischen Häusern, weil diese zu weit von ihrer früheren Heimat entfernt liegen. Andere Einwohner, welche nicht qualifiziert sind, um in den temporären Häusern zu wohnen, würden allerdings gerne einziehen. "Sie sind bequem und rein, und sie verfügen über Elektrizität und sauberes Trinkwasser", sagte Yu Xiangju (62), die ebenfalls im Dorf wohnt und gerade daran ist, eine dicke Schlammschicht in ihrem Haus abzutragen.