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Geschichten aus einer andern Welt:Rauch.-5

时间:2024-01-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Geschichten aus einer andern Welt

Die hungrige, bleiche, verzweifelte Schreckensschar aber stieg immerfort, stetig auf; auf aus den Tausenden von Schlöten und verzehrte sich im Nebel, immerzu, regelmäßig, wie ein grauenhaftes Uhrwerk.

 

»Bande, Bande!« knurrte der neben dem Gesellchen. »Wann kommt's? – Wann kommt's und schlägt den Kram in Fetzen? – Ist ein lustig Leben, kleines Wurm, so hoch über ihnen, was? – Und doch mitten drunter. Die da tief drunten, alle, glauben, sie kennen, sie haben mich, und ahnen nicht, daß ich es bin, der ihre Gedanken hier oben spuken läßt zur eigenen Verlustierung, wie Nero einst Rom in Brand setzte! Nicht sie mich – ich hab' sie! – Hoho – aber da – da, meine Braven!«

 

Da schlug aus einem mächtigen Rauchfang eine hohe Feuersäule auf, glührot, wie aus einer Schmiede-Esse, und darauf schwebte, nein, stampfte eine gewichtige Schar, die zog den Ambos und dröhnte die Schmiedehämmer nieder, daß es durch die Lüfte klang. Riesengestalten mit mächtigen Köpfen und lustigen Augen. Bei jedem Hammerschlag von ihren Fäusten stoben die Funken, und in jedem Funken sang es:

 

»Mir sein die Hammerschmiedsgsölln, Hammerschmiedsgsölln,

Mir könn' dableiben, mir könn' furtgeh'n,

Mir könn' dhun, was mer wöll'n, dhun, was mer wöll'n!«

Schritt vor Schritt weitergreifend, die rußigen Gesichter umglüht vom Flammenschein, stampften sie alles unter ihre Füße, Bestien und Mitleidsgedanken und Elendsgestalten, was ihnen in den Weg kam, trieben die Rauchwolken zur Seite und machten Bahn frei – bis endlich, nach langem Kampf, auch sie der große Nebel verschlang.

 

Aber dort, wo sie verschwunden waren, da lag in lichter Ferne – das Gesellchen sah es ganz deutlich, und der Mann breitete seine Arme aus – der silberne See, der hob und senkte sich leise. – Möven flogen drüber hin, die tauchten mit der weißen Brust ein in die Silberflut und schüttelten die leuchtenden Tropfen von den Flügeln.

 

Wo sie das Wasser berührten, tauchte ein Wunderwesen nach dem andern auf; diese reihten sich aneinander, und bald wimmelte der See von zarten, lieblichen, von starken, gewaltigen Wesen. Auf ihren ausgestreckten Armen kamen zwei wunderselige Frauengestalten einhergeschwebt, ein leiser, flüchtiger Gesang zog ihnen voran:

 

»Wir geleiten hohe Frauen,

Die den Wassern sind entstiegen,

Die sich auf den Nebeln wiegen,

Und die Wellen stets durchwallen,

Unerkannt von allen, allen,

Denn von zwei'n ist eine keine:

Diese Hehre, Hohe, Reine,

Jene, die da gleißt im Scheine –

Nur zusammen kannst sie schauen. 
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