Es war ein schöner Tag mit reichlich Sonnenschein. Es war kein einziges Wölkchen am Himmel zu sehen, die Temperaturen waren angenehm warm. Doch die Idylle trog. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnte, niemand sehen konnte, waren die dicken, schwarzen Gewitterwolken, die kurz hinter dem Horizont darauf lauerten, um über das Land her zu fallen. Noch bevor es Abend wurde, kamen sie, von kräftigen Winden vorwärts getrieben, in großer Geschwindigkeit herbei.
Nun standen sie drohend über einer kleinen Burg. Die Menschen der Umgebung bekamen große Angst, retteten sich ins Innere und hofften darauf, dass das Unwetter weiter ziehen oder sie nicht zu hart treffen würde.
Es blitzte, es donnerte. Dann öffneten die Wolken ihre Tore und ließen Regen zur Erde fallen. Es goss wie aus großen Kübeln. Wer sich auch nur wenige Augenblicke draußen aufhielt, war sofort bis in die Unterwäsche durchnässt.
Die ängstlichen Menschen schickten verzweifelte Gebete zum Himmel und baten um Gnade. Gehör fanden sie nicht. Der Regen wurde erbarmungslos stärker und stärker.
Schon stieg das Wasser auf den Feldern und in der Burg. Es lief in Keller, Gewölbe und Verliese. Die Ernte des letzten Herbstes war in den Lagern bereits überschwemmt und vernichtet. Jetzt konnte nur noch ein Wunder helfen.
»Hab ich dir nicht gesagt, dass du dich ordentlich duschen sollst?«, drang Mamas erboste Stimme in die Dusche.
Sie zog den Vorhang zur Seite und sah Maxi vor sich stehen, wie er eine kleine Burg aus Bausteinen mit immer wieder mit dem Brausekopf unter Wasser setzte.
»Dein Spielzeug hat hier nichts zu suchen.«