Anna saß im Park auf ihrer großen Picknickdecke, genoss die warme Sonne und blätterte in einem dicken Buch. Hin und wieder griff sie in ein Säckchen, holte eine Haselnuss hervor und knackte diese mit einem großen Stein. Die einzigen Geräusche, die die Stille unterbrachen, kamen von den zwitschernden Vögeln aus den umliegenden Bäumen.
Es war ein wunderbarer Nachmittag, an dem es sich gut leben und entspannen ließ. Das war der perfekte Ausgleich zum täglichen Stress, den Anna während der Arbeit erlebte.
Irgendwann hatte Anna das ungute Gefühl, von irgendwem beobachtet zu werden. Sie legte ihr Buch zur Seite und sah sich unsicher um. Es war aber niemand zu sehen. In diesem Teil des Parks war sie ganz allein.
Anna lachte über sich selbst und widmete sich wieder ihrem Buch. Das Gefühl eines heimlichen Beobachters ließ aber nicht nach. Anna spürte sogar, wie sich die kleinen Härchen an ihrem Nacken aufstellten.
»Ist da jemand?«, rief sie und störte damit die Stille der Natur.
»Ich kann Karate und weiß mich zu wehren.«
Niemand antwortete. Hatte sich Anna mit ihrem Gefühl doch getäuscht?Sie drehte sich zurück, wollte gerade wieder die Nase in ihr Buch stecken, da sah sie jemanden, der sich heimlich zu ihr auf die Picknickdecke gesellt hatte.
Anna erschrak sich und schrie kurz auf, beruhigte sich dann aber schnell wieder. Ein Eichhörnchen hockte vor ihr und sah sie neugierig an.
Anna schmunzelte und zeigte auf ihr kleines Säckchen.
»Du willst mit mir Nüsse knabbern, richtig?«
Wie zur Bestätigung machte das kleine Tier einen Schritt in Richtung des Säckchens.
Anna holte eine Nuss daraus hervor, knackte die Schale auf und legte das Innere vor ihren flauschigen Besucher, der den Leckerbissen nur zu gern annahm.
So blieben die beiden eine ganze Weile zusammen im Park sitzen und naschten Haselnüsse.