Christian kam gerade mit seinem kleinen Bruder Niklas aus dem Einkaufszentrum. Sie hatten die Zutaten besorgt, die Mama für das Abendessen brauchte. Sie gingen die Straße entlang und kamen dabei an ein paar kleinen Geschäften vorbei.
»Christian?«, fragte Niklas.
»Christian, können wir in den Laden dort gehen?«
Christan sah durch das Schaufenster hinein, schüttelte dann aber den Kopf.
»Das ist doch nur ein Kramladen. Was sollen wir denn da drin? Außerdem wartet Mama schon auf den Einkauf. Wir müssen uns beeilen.«
»Bitte, bitte, bitte.«, bettelte Niklas und wollte sich nicht von seinem Vorhaben abbringen lassen.
Christian seufzte.
»Warum willst du denn unbedingt da rein?«
»Weil das ein Zauberladen ist.«
Und schon lief Niklas durch die Eingangstür.
Im Geschäft sah es sehr sonderbar aus. Es gab keine geordneten Regale. Hier und da standen alte Schränke und Regale, in denen die sonderbarsten Dinge lagerten. Mitten im Raum stand sogar ein großes, ausgestopftes Pferd. Ein Verkäufer war allerdings nicht zu sehen.
»Also ich kann hier nichts entdecken, das wie Zauberei aussieht.«, beschwerte sich Christian leise, dem es etwas unheimlich wurde.
»Weil du nicht richtig hinschaust.«, erklärte ihm sein kleiner Bruder.
»Schau dir doch nur dieses Pferd hier an.«
Er ging ganz nah heran und streichelte mit der Hand über das weiche Fell.
»Es ist ein magisches Pferd. Man muss sich nur auf seinen Rücken setzen, die Augen schließen und an den schönsten Ort, den man sich nur vorstellen kann, denken. Und wenn man die Augen wieder öffnet, ist man dort angekommen.«
Jetzt wurde es Christian zu viel.
»Ich glaub dir kein Wort. Aber wenn du meinst, dass du die Wahrheit sagst, dann beweise es mir doch.«
Niklas zuckte mit den Schultern und kletterte vorsichtig an dem Tier hinauf. Vorsichtig setzte er sich in den Sattel und schloss die Augen.
»Und?«, fragte Christian nach einer Minute.
»Was ist jetzt?«
Niklas öffnete seine Augen wieder und grinste.
»Juhuu, es hat geklappt.«
Christian verdrehte genervt die Augen.
»Und an was hast du gedacht?«
Niklas lachte.
»Natürlich an den Zauberladen. Das ist der schönste Ort der Welt.«