Paul saß in seinem Sandkasten und baute gerade an einer großen Burg mit vielen kleinen Türmen, als Mama das Küchenfenster öffnete und ihn herein rief.
»Los, komm ins Haus. Es ist Zeit für eine Dusche. Das Abendessen ist gleich fertig.«
Aber Paul hörte einfach nicht hin. Er war viel zu beschäftigt mit seinem Bauwerk. Er schnappte sich einen Eimer, füllte Sand hinein, drückte diesen fest und formte damit den nächsten Turm. Das brachte unglaublich viel Spaß.
Ein paar Minuten später öffnete Mama ein weiteres Mal das Fenster.
»Paul, bitte beeil dich. Wir wollen doch gleich essen.«
Dieses Mal hörte Paul hin. Er drehte sich um, sah am Haus hinauf und antwortete.
»Ich habe keine Lust. Duschen ist langweilig. Ich spiele lieber im Sand.«
Doch das hatte Mama schon nicht mehr gehört. Sie ging nämlich davon aus, dass ihr Sohn auf sie hören würde und hatte das Fenster bereits wieder geschlossen.
Paul zuckte mit den Schultern und füllte den nächsten Eimer,
Nach ein paar Minuten war wieder Mama zu hören.
»Was ist denn los, Paul? Hörst du mich nicht? Du sollt rein kommen und Duschen.«
Paul drehte sich nun etwas schneller um und achtete darauf, dass er Mama noch sehen konnte.
»Keine Lust. Im Sandkasten macht es viel mehr Spaß. Ich bleibe hier.«
Und dann fing er an, laut zu singen, um Mama nicht mehr hören zu müssen.
Genau in diesem Moment passierte etwas, womit Paul nicht gerechnet hatte. Während der letzten halben Stunde hatten sich über ihm graue, dunkle Wolken zusammen gezogen. Immer dichter waren sie aneinander gerückt. Und nun war es so weit. Sie öffneten ihre Schleusen und ließen einen starken Platzregen auf die Erde hernieder prasseln.
Paul erschrak.
»Brrrrr.«, rief er.
Sofort stand er auf, warf seiner zerlaufenden Sandburg noch einen traurigen Blick zu und betrat dann pitschnass das Haus.
»Ich bin schon fertig mit duschen.«, rief er grinsend in die Küche.