»Ich bin zu spät.«, rief er entsetzt, als er auf den Wecker sah.
»Ich bin zu spät.«, rief er und rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch seine Wohnung.
»Ich bin zu spät, zu spät, zu spät.«
Dem Osterhasen standen Schweißperlen auf der Stirn. Das war ihm in all den Jahren noch nie passiert. Doch dieses Jahr hatte zum ersten Mal sein Wecker nicht geklingelt.
Und nun rannte er in sein Badezimmer putzte seine großen Nagezähne und lief anschließend in sein Lager.
Überall auf den Regalen stapelten sich die bunten Eier. Kein einziges lag im Tragekorb des Hasen bereit.
»Wie soll ich das nur schaffen? Die Kinder werden gleich nach dem Frühstück die Eier in ihren Gärten suchen wollen. Sie werden richtig enttäuscht sein, wenn sie nichts finden. Oh je, oh je.«
Er griff nach den ersten Eiern. Ein paar vielen in der Hektik zu Boden und gingen kaputt. Das machte den Osterhasen noch nervöser.
»Ich schaff das alles nicht. Ich brauche dringend Hilfe.«
Er lief zum Fenster, öffnete es und schrie um Hilfe. Doch die einzige, die ihn hörte, war eine alte Schildkröte.
»Was ist denn bei dir los?«, fragte sie verwundert.
»Brennt es bei dir? Soll ich die Feuerwehr rufen?«
Der Osterhase sah aus dem Fenster.
»Ach, wenn es das nur wäre. Aber ich habe heute das erste Mal in meinem Leben verschlafen. Und dabei müsste ich gerade heute pünktlich sein.«
Er warf einen Blick auf seine tickende Taschenuhr.
»Die Hälfte meiner Eier sollte schon längst versteckt sein.«
Die Schildkröte dachte kurz nach.
»Ich habe eine Idee. Ich werde alle meine Freunde bitten, dir zu helfen.«
Das hörte sich gut an, dachte sich der Osterhase. Doch als die Freunde kamen, war er enttäuscht. Da saßen ein Regenwurm, zwei Schnecken und ein müdes Faultier.
»Das ist wirklich sehr lieb von euch, dass ihr mir helfen wollt, aber jetzt muss alles richtig schnell gehen. Ich brauche jemanden, der noch schneller ist als ich.«
In diesem Moment kam Karl um die Ecke und sah, dass hier etwas nicht in Ordnung war.
»Was ist denn hier los?«, fragte er.
»Mensch Karl.«, rief der Osterhase begeistert.
»Du kommst genau richtig. Ich brauche unbedingt deine Hilfe.«
Känguru Karl kratzte sich verwirrt am Kopf.
»Meine Hilfe? Wofür?«
Sofort erklärte ihm der Osterhase das Problem.
»Wenn das alles ist. Du kannst meine Känguruschuhe haben. Mit denen bist du so schnell wie der Wind.«
Und schon zog Karl die riesigen Schuhe aus und zum Vorschein kamen ganz kleine Füße.
»Mit denen kann man ganz schnell und weit hüpfen.«
Der Osterhase besah sich die Schuhe zuerst etwas kritisch. Doch dann war er begeistert.
»Das ist die beste Idee, die ich jemals gehört habe. Damit kann ich in meinem Zeitplan bleiben. Karl, du bist der Beste.«
Er drückte das Känguru an sich und packte dann seinen Osterkorb. Ein paar Minuten später machte er sich auf den Weg in die Gärten der wartenden Kinder.