Hallo Oma Fanny.
Ich bin es, der Noah. Ich möchte dir heute etwas von unserem neuen Nachbarn berichten. Du denkst jetzt bestimmt, dass jemand im Haus nebenan eingezogen ist, aber das ist falsch. Unser Nachbar lebt draußen auf dem Ast unseres Kirschbaums. Er hat Federn, ist kunterbunt und hat einen langen Schnabel. Er ist nämlich ein Specht.
Ich habe ihn vor ein paar Tagen entdeckt. Immer wieder hörte ich ein seltsames Geräusch. ‚Ratata ratata ratata‘ machte es. Morgens, mittags, abends. Es hört gar nicht mehr auf. Also begann ich zu suchen und entdeckte den Specht.
Immer wieder hämmert er kräftig mit seinem spitzen Schnabel gegen den Baumstamm und pickt ein tiefes Loch in das Holz hinein.
Papa hat mir erklärt, dass er sich eine Höhle für sein Nest baut. Ich fand das richtig toll. In so einer Höhle kann man sich bestimmt gut verstecken. Also wollte ich auch eine für mich haben.
Ich lief schnell in mein Kinderzimmer, suchte einen spitzen Bleistift und ging damit in den Garten. Ich suchte mir den dicksten Baum aus, nahm den Stift zwischen die Zähne und klopfte damit so schnell ich konnte auf den Baum. Aber irgendwie wollte da kein Loch entstehen. Egal, wie viel Mühe ich mir auch gab, es funktionierte nicht.
Also probierte ich es noch mit meiner Nase aus. Doch das brachte auch nichts. Am Ende gab ich enttäuscht auf. Außerdem hatte ich Kopfweh bekommen. Mama sagte nachher, dass meinen Kopf nicht so oft gegen den Baum hätte schlagen sollen, aber das wusste ich mittlerweile selbst.
Ich ging zurück in mein Kinderzimmer, baute mir eine Höhle aus meinen Decken und verkroch mich für den Rest des Tagen darin.
Liebe Oma Fanny, ich freue mich schon auf deinen nächsten Brief. Bis bald.
Dein Noah.