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Die Tochter der Piratenbräute:Kapitel 15 Der Kartenmeister

时间:2023-03-20来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Die Tochter der Piratenbräute
Der Hafen des Südlands sah aus, wie jeder andere auch. Es gab Kaimauern, ein paar Verwaltungsgebäude, große Lagerbauten und einige Lastenkräne. Selbst die Segelschiffe, die fest gemacht waren, sahen nicht anders aus, als es die Besatzung der Piratenseele gewohnt war.
Für die Überfahrt hierher hatten sie schon recht früh ihre Piratenflagge eingeholt. Sie wollten so wenig auffallen, wie es nur irgendwie ging. Sie ließen eine Planke herunter und verließen ihr Schiff. Bis auf wenige Ausnahmen, die sich um die Piratenseele kümmern sollten, bekam die Mannschaft freien Ausgang. Sie durften sich etwas umsehen und vergnügen. Die Piratenbräute, Enterhäkchen und Paul gingen an der Küste entlang, verließen nach kurzer Zeit das Stadtgebiet und näherten sich einer kleinen Landzunge, über deren Strand ein rot und weiß gestreifter Leuchtturm stand.
»Hier muss es sein, wenn wir Henkers Beschreibung trauen können.« Deborah sah sich um. Es war weit und breit kein weiteres Leuchtfeuer zu entdecken. Sie mussten also nur noch hoffe, zur richtigen Stadt gesegelt zu sein.
Enterhäkchen stöhnte leise und nahm ihre Mütter beide an die Hand. »Dann sollten wir nicht mehr länger hier draußen stehen und grübeln, sondern anklopfen und warten, dass uns jemand öffnet. Wir werden in wenigen Augenblicken Bescheid wissen, ob wir an der richtigen Stelle angekommen sind.«
Sie klopfte an die große Eisentür. Zunächst blieb alles still. Doch dann erklang, wie aus weiter Ferne gerufen, eine Stimme. »Ich komme gleich. Einen Moment noch. Ich bin gleich bei euch.«
Enterhäkchen war verwirrt. Es gab auf der Seite, an der sich der Eingang befand, kein Fenster. Wie hatte der Bewohner im Innern wissen können, dass sie zu Mehreren gekommen waren?
Leise Schritte waren zu hören, die langsam näher kamen. Der Kartenmeister kam wohl gerade die Treppe herab. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Die Tür öffnete sich und ein Kopf mit geschlossenen Augen schob sich nach draußen. Die Überraschung, die die Piraten erlebten, machte sie für einen Moment sprachlos.
»Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Ich musste noch eine Bestellung aufnehmen.« Der Herr des Leuchtturms griff nach einem weißen Tuch, dass über seinem rechten Unterarm lag, zog es schnell weg und warf es achtlos hinter sich. »Hallo?«, fragte er. »Wer ist denn da? Wegen meiner Blindheit kann ich euch nicht sehen, aber ich höre euch ganz eindeutig atmen. Es wäre also wirklich nett, wenn ihr mir antworten könntet.« Um seinen Worten noch etwas mehr Gewicht zu geben, öffnete er seine Lider und offenbarte dahinter zwei weißlich verfärbte Augäpfel.
Enterhäkchen trat einen Schritt vor und musterte den Mann. »Ben? Bist du das wirklich?« Ohne nachzudenken, hob sie die Hand und wollte sein Gesicht und seine Augen berühren. Doch der Blinde schien dies auf eine unbekannte Art und Weise zu spüren, zog seinen Kopf etwas zurück und hob abwehrend seinen Arm.
»Junge Dame, es schickt sich nicht, einem Menschen mit Sehbehinderung gegenüber so übergriffig zu werden. Ich fummel ja auch nicht am Holzbein deines Begleiters herum. Das ist unhöflich.«
Enterhäkchen erschrak. Ihr wurde schlagartig bewusst, was sie soeben versucht hatte. Ihr Gesicht lief rot an. »Das tut mir wirklich leid. Entschuldige bitte mein Handeln. Es ist nur so, dass du jemandem sehr ähnlich siehst, den wir kennen. Nein, das trifft es nicht so ganz. Ihr seid euch völlig gleich. Nur der andere ist nicht blind.«
»Dann werden wir wohl auch nicht die selbe Person sein. Ich bin der Kartenmeister. Diese andere Person kenne ich nicht.«
Er räusperte sich und drehte seinen Kopf langsam hin und her. »Zwei ältere und eine noch recht junge und vorlaute Dame. Daneben ein junger Mann, der sein Bein verloren hat. Wenn ihr euch nicht vorstellt, muss ich eben mit den Informationen leben, die ich höre und spüre.«
Deborah gab ihrer Tochter ein Zeichen, dass sie das Gespräch übernehmen wollte. Sie hatte die Befürchtung, dass Enterhäkchen sonst den Kartenmeister mit ihren unüberlegten Fragen sauer machen könnte und damit ihr Plan zum Scheitern verurteilt war. »Wir sind …«
»Entschuldige, dass ich die unterbreche.«, fuhr ihr der Kartenmeister ins Wort. »Ich bin mir sicher, dass du in guter Absicht handelst und dein Kind vor ihrem törichten Handeln beschützen willst. Das ist dir hoch anzurechnen und sie sollte die dafür dankbar sein. Da sie aber als Erste das Gespräch mit mir gesucht hat, werde ich mich weiter mit ihr unterhalten.« Es schien, als würde er Enterhäkchen direkt in ihre Augen blicken. »Also, wer seid ihr und was führt euch hierher.«
»Mein Name ist Enterhäkchen. Ich bin die Tochter der Piratenbräute Morgana und Deborah. Mein Freund heißt Paul. Wir sind …«
»Ihr seid die Freibeuter der Piratenseele.«, wusste der Kartenmeister offensichtlich schon Bescheid, was die Piraten sichtlich überraschte. »Euer Ruf eilt euch voraus. Euer Schiff und eure Mannschaft sind auch im Südland keine Unbekannten. Es gibt Gerüchte.«, deutete er an. »Ich habe nichts Genaueres gehört. Aber man munkelt, dass ihr auf der Suche nach Etwas seid.« Er lachte laut. »Aber natürlich seid ihr auf einer Suche, sonst stündet ihr jetzt nicht vor meiner Tür. Jeder, der meine Dienste in Anspruch nimmt, möchte etwas finden. Die Frage ist nur, was es in eurem Fall ist.«
»Wir sind zu dir gekommen, weil wir einem Geheimnis, einem Rätsel auf der Spur sind, dass die Existenz aller Piraten gefährdet.«
Sie berichtete davon, was in den letzten Wochen immer wieder geschehen war. Sie erzählte von dem riesigen Fisch, der Schiffe verschlang und den Luftschiffen, die immer kurz vorher auftauchten und verschwanden.
»Man sagt, du würdest die ganze Welt kennen, es gäbe keinen einzigen Ort, der sich deiner Kenntnis entzieht. Weißt du vielleicht, ob es irgendwo einen Platz gibt, an dem wir diese Flieger finden können? Das würde uns wirklich sehr helfen.«
»Das klingt interessant. Von diesem Fisch habe ich noch nie etwas gehört. Aber kommt erstmal herein und begleitet mich in mein Atelier. Dort können wir bei einer Tasse Tee weiter darüber reden.«
Die Piraten traten ein und folgten dem Kartenmeister die schmale Treppe nach oben. Nach einer schieren Ewigkeit, Enterhäkchen hatte das Gefühl, mehrere hundert Meter aufgestiegen zu sein, kamen sie in einem großen Raum, an dessen einer Seite ein Fenster in die metallene Wand eingelassen war. Dort stand auch die große Lampe, die in der Nacht ihr Licht über das Meer schicken konnte.
»Willkommen in meiner kleinen, bescheidenen Behausung.«
»Klein?« Enterhäkchen stockte der Atem. Dieser Raum hatte mindestens den fünffachen Durchmesser, den er eigentlich haben durfte. So groß konnte der Leuchtturm nicht einmal annähernd sein und doch standen sie gerade in ihm. »Ich bin überwältigt. Wie ist das nur möglich?«
Der Kartenmeister zuckte mit den Schultern. »Ich habe keine Ahnung, wovon du redest. Aber gut, da ich nichts sehe, nehme ich mein Heim ganz anders als ihr wahr.«
Sie setzten sich auf große, weiche Kissen, die am Boden lagen und um einen kleinen, niedrigen Tisch drapiert waren. Eine Kanne mit duftendem Tee und fünf Tassen standen schon bereit, als hätte er genau gewusst wer und wie viele Personen zu ihm kommen würden. Er schenkte ein und setzte sich ebenfalls. »Es ist Zeit für einen kurzen Moment der Stille und des Genusses.« Er ließ sich sehr viel Zeit mit seiner Teezeremonie. Jede ungeduldige Unterbrechen unterband er mit einem gehobenen Zeigefinger. Erst als die Kanne und die Tassen restlos geleert waren, richtete er seine Worte wieder an seine Gäste.
»Es ist zu lange her, dass mich jemand besucht und mit mir Tee getrunken hat. Entschuldigt bitte, dass ich jede einzelne Minute davon voll ausgenutzt habe.« Er lächelte sie einzeln an. Aber kommen wir nun zu eurer Suche und eurer Frage an mich. Nein, ich kann euch keinen Ort nennen, an dem ihr Luftschiffe finden werdet. Seht mich an, ich bin blind. Ich habe noch nie in meinem gesamten Leben einen solchen Ort zu Gesicht bekommen.« Lachend stand der Kartenmeister auf. Er räumte das Geschirr ab, brachte es fort und ließ die Piraten allein am Tisch zurück.
»Das hat er jetzt nicht ernst gemeint, oder?« Morgana war außer sich. Wut kochte in ihr hoch. »Er lässt uns eine Ewigkeit hier sitzen und sein Gesöff trinken und kann uns dann keine Hilfe bieten? Hätte er das nicht auch schon vorher sagen können?«
»Ich kann euch übrigens hören. Wir blinden Menschen haben oft ein wesentlich besseres Ohr als ihre Mitmenschen. Wir sind darauf angewiesen. Aber kommt doch bitte zu mir. Ich würde euch gerne etwas zeigen.«
Sie standen auf und gingen zur kleinen Kochnische. »Ist ja wahnsinnig spannend.« Morgana wollte einfach nur weg. Sie hatten ihre Zeit mit der Suche nach diesem Mann verschwendet.«
»Bitte bleibt genau dort stehen, wo ihr jetzt seid und bewegt euch nicht.« Er klatschte in die Hände. Wie von Zauberhand öffneten sich zuvor unsichtbare Türen in der runden Wand. Die Lampe vor dem Fenster verschwand in einer davon, die Küchennische, die Teeecke und andere Einrichtungsgegenstände hinter anderen. Als nächstes gingen Klappen im Boden auf. Daraus kamen große Ständer empor, an denen unzählige Karten augehängt waren. Zuletzt erschien vor dem Fenster ein großer Zeichentisch mit vielen Papieren, Federn und Tintenfässern. Dann wurde es wieder still m sie herum. »Meine Freunde, willkommen in meinem Atelier. Hier entstehen Tag für Tag Karten, die die ganze Welt zeigen. Ich habe keinen Ort der Welt mit meinen Augen gesehen, aber ich habe sie alle besucht. Es gibt keinen einzigen, den ich nicht kennengelernt habe. Ich kann euch noch immer nicht sagen, wo sich ein Platz befindet, von dem aus diese Luftschiffe starten, aber ich kann euch eine Karte zeichnen, die euch zu ihm führt.« 
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