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德语故事:Der Geisterelch

时间:2009-11-27来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 故事 德语 und die der in ich
Eigentlich fing alles ganz harmlos an. Es war gerade dunkel geworden, als Max in die Walstedder Dorfkneipe stürzte.
Aufgebracht erzählte er lautstark von seinem Erlebnis. Ein riesiger Elch habe soeben die Landstraße nach Ahlen überquert. Eindeutig habe er ihn im Scheinwerferlicht gesehen.
Da Max hier aber wohl bekannt war und die Zuhörer, unter denen auch viele Jäger waren, wussten, dass er in einer der ortsansässigen Brennereien arbeitete und nicht nur nach Feierabend am "Nordsturm" nippte, zeigten alle amüsiert auf ihre leeren Schnapspinnchen.
Beleidigt kippte Max ein, zwei "Nordsturm" in seine durstige Kehle und verließ dann viel früher als gewöhnlich das Lokal.
Als jedoch am anderen Tage Helmut, der das Revier in Richtung Ahlen gepachtet hatte, ebenfalls einen Elch in der Nähe seines Hofes beobachtet haben wollte, sah die Sache schon anders aus.
Täglich gingen jetzt neue Meldungen über den Elch ein und er wurde mal hier und mal dort und auch schon mal an zwei Stellen gleichzeitig gesehen.
Während Helmut ihn noch als kleinen Elch mit einem Geweih wie ein Fahrradlenker beschrieben hatte, mutierte er jetzt geradezu zu einem Riesen.
Er musste größer sein als die größten Elche in Kanada und Schaufeln von geradezu sagenhafter Stärke tragen.
Die ganze Jägerschaft war in Aufruhr. Alles, was eine Büchse tragen konnte, war auf den Beinen und besetzte Nacht für Nacht die Hochsitze. Selbst Jäger, die der Mond jahrelang nicht mehr gesehen hatte, zogen aus um den Elch zu sehen.
Auch Marcus, ein Jagdfreund Helmuts, ließ sich vom allgemein grassierenden Jagdfieber anstecken und ging Abend für Abend hinaus.
So wurden die Reviere zwischen Ahlen und Münster zu den bestbewachten Plätzen der Welt.
Eines Abends hatte Marcus es sich mit seinem Neffen Stefan auf einem Hochsitz an der "Kurzen Hecke" gemütlich gemacht.
Genüsslich kauten sie ein Mettendchen und warteten auf den Riesenelch, der eigentlich ein Geist oder Zauberer sein musste, denn man wollte ihn oft in Münster, wenige Minuten später in Warendorf und gleichzeitig in Walstedde gesehen haben.
Plötzlich raschelte es in der Hecke und da stand er. Fassungslos starrten ihn die beiden an. Obwohl er nur halb so groß war, wie alle behaupteten und wie von Helmut beobachtet nur ein Geweih trug, das an einen Fahrradlenker erinnerte, wirkte er geradezu gewaltig.
Hier, wo der Rehbock das größte jagdbare Wild war, mutete seine Erscheinung geradezu gigantisch an.
Mucksmäuschenstill beobachteten die Jäger was jetzt geschah. Ein Flug Kraniche flog hoch oben über das Revier und zog plötzlich immer niedrigere Kreise, um schließlich auf der kleinen Stilllegungsfläche, auf der der Elch jetzt stand, zu landen.
Und jetzt geschah etwas ganz Sonderbares. Die Kraniche versammelten sich im Halbkreis um ihn und ihr Anführer trat hervor und fragte erhaben: "Lieber Elch, wir glaubten gerade unseren scharfen Augen nicht zu trauen. Wer bist du und was machst du alleine soweit entfernt von deiner Heimat?"
"Ich heiße Emil", sagte der Elch. "Wenn es euch interessiert, will ich euch meine Geschichte erzählen".
Die Kraniche spitzten aufmerksam die Ohrfedern und Emil begann zu erzählen:
Ich bin in Ostpreußen geboren worden. Wir lebten in einem riesigen Wald und meine Mutter ließ mich frei umhertollen, während sie auf Gefahren achtete.
Immer gab es frische Triebe und ganze Berghänge waren blau vor lauter Beeren. Abends badeten wir oft in einem der kleinen Weiher und auch die Wasserpflanzen schmeckten köstlich. Ich verlebte eine sorgenfreie wunderschöne Kindheit.
Dann kam der Winter mit Eis, Frost und Schnee und schließlich kamen die Wölfe. Zuerst hörte man nur einzelne, aber es wurden immer mehr und schließlich hörten wir ganze Rudel den Mond anheulen.
Alle Teiche waren zugefroren und langsam wurde das Futter knapp.
Seit Tagen war schon ein Wolfsrudel hinter uns her und wir zogen immer weiter nach Westen. Die oberste Schneeschicht war vereist und bei jedem Schritt schnitten die scharfen Eiskanten tiefer in unsere wunden Läufe.
Auch die Wölfe litten Hunger und je hungriger sie wurden, je weniger Angst schienen sie zu kennen.
Eines Nachts überquerten wir einen zugefrorenen See. Deutlich hörten wir die Wölfe hinter uns und wir hatten kaum noch Kraft zu flüchten. Da schickte mich meine Mutter vor. Ich sollte schon zum anderen Ufer laufen und dort auf sie warten. Vom Ufer aus sah ich, wie dunkle Schatten meine Mutter umschlichen und den Kreis immer enger zogen. Jedes Mal jedoch, wenn ihr ein Wolf zu nahe kam, stellte sie sich auf die Hinterläufe und schlug gezielt mit den messerscharfen Hufen nach ihren Köpfen.
Dann versteckte sich der Mond hinter den Wolken und ich hörte noch lange das Bellen und heisere Aufjaulen der Wölfe, wenn sie ein Huf getroffen hatte.
Endlich wurde es still auf dem See. Der Kampf schien entschieden.
Hoffnungsvoll erwartete ich meine Mutter, aber sie kam nicht.
Als es hell wurde ging ich, Böses ahnend, zurück auf den See.
Am Kampfplatz angekommen, bot sich mir ein grauenhaftes Bild. Drei Wölfe lagen mit zerschmettertem Haupt auf dem Eis. In der Mitte aber lag meine Mutter. Es war ein fürchterlicher Kampf gewesen, den die Räuber, die jetzt faul und satt in der Tannenschonung lagen, wenn auch teuer bezahlt, gewonnen hatten.
Unfähig, irgendetwas zu tun, verharrte ich neben meiner toten Mutter und weinte dicke Tränen, die schon zu Eisperlen gefroren waren, ehe sie den Boden erreichten.
Was sollte ich jetzt tun?
Erst als das Wolfsrudel zu seiner Beute zurückkehrte lief ich davon. Da sie satt waren nahmen sie überhaupt keine Notiz von mir und so lief ich einen Tag und eine Nacht immer weiter westwärts. Da sah ich auf einer kleinen Wiese ein anderes Elchkalb. Auch er war alleine und wusste weder ein noch aus. So beschlossen wir zusammen weiterzuziehen. Wir durchschwammen reißende Flüsse und durchzogen unendliche Wälder. Unser Instinkt zog uns über jahrtausende alte Wechsel immer weiter nach Westen. Ständig hofften wir, irgendwo wieder auf Elche zu treffen.
Immer häufiger mussten wir menschliche Siedlungen umgehen und immer breitere Straßen überqueren.
Eines Nachts geschah es dann. Wir überquerten gerade eine Straße, als sich ein brummendes und stinkendes Ungetüm, von denen ich später noch Hunderte sah, mit rasender Geschwindigkeit näherte. Ich konnte mich gerade noch in den Graben retten, aber meinen Freund erwischte es. Er wurde hoch durch die Luft geschleudert und blieb dann regungslos auf der Straße liegen.
Traurig wartete ich noch am Waldrand, bis einige Menschen kamen, ihn auf ein noch größeres Ungetüm mit Ladefläche zogen und mit ihm davonfuhren.
Einsam zog ich dann weiter ins Ungewisse, immer mit der Hoffnung endlich wieder auf Elche zu treffen.
Immer häufiger sah ich Menschen, Straßen und diese schrecklichen stinkenden Ungetüme.
Vor ein paar Tagen bin ich hier angekommen und ich finde nicht einmal einen Wald, der groß genug ist, dass ich mich darin verstecken kann. Nicht einmal die Rehe verstehen mich hier und sie sehen mich an, als käme ich von einem anderen Stern.
Morgen werde ich weiter nach Westen ziehen und eine Familie gründen."
Nachdenklich schüttelten die Kraniche ihre Köpfe und ihr Anführer trat einen Schritt vor und antwortete: "Lieber Emil, vor tausenden von Jahren haben deine Vorfahren diesen Wechsel benutzt, denn damals lebten Elche in ganz Europa. Diese Zeiten sind heute aber schon lange vorbei. Je weiter du nach Westen wanderst, je weniger Wälder wirst du finden. Elche leben hier schon lange nicht mehr. Ich bewundere deinen Pioniergeist, aber ich rate dir, kehr lieber um und Gründe deine Familie dort, wo du geboren wurdest."
Ungläubig starrte Emil den Kranich an: "Sollte alles umsonst gewesen sein?", dachte er und antwortete dann nach kurzem Überlegen: "Du bist weit herumgekommen lieber Kranich und da du ein Ehrenmann bist, glaube ich dir. Vielen Dank für deinen Rat."
Emil wandte sich um und schritt seinen Weg zurück in die unendlichen Wälder Ostpreußens.
"Wir fliegen schon vor und kündigen deine Ankunft an!", riefen die Kraniche.
Dann starteten sie, zogen noch einen Kreis, um Emil zuzuwinken, und verschwanden dann in Richtung Osten am Horizont.
Auch Emil verschwand in der anbrechenden Dunkelheit und freute sich schon auf Zuhause. Die Kunde von seiner abenteuerlichen Reise wird schon bald in aller Munde sein und viele hübsche Elchmädchen werden es kaum abwarten können, mit ihm, dem Weltreisenden, eine Familie zu gründen.
Gebannt hatten Stefan und Marcus das Geschehen verfolgt. Als Emil und die Kraniche verschwunden waren, rieben sie sich ungläubig die Augen.
Schnell kletterten sie vom Hochsitz und fuhren zu Helmut in die Jagdhütte, um das Gesehene und Gehörte zu berichten.
Nach langer Beratung beschlossen alle drei, niemandem diese Geschichte zu erzählen und so existiert in Walstedde auch heute noch das Gerücht vom Geisterelch, der immer wieder mal hier und mal dort gesehen wird.
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