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德语故事:SternLicht VII

时间:2009-08-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: geschichten

Antonia Stahn gemeinsam mit der Klasse 3b der St.-Nikolaus-Grundschule in Rosendahl-Holtwick

Nur noch wenige Schritte bis zum Felsen. Zauberlehrling Petrusylius Fackelmann hat Angst.

Unterwürfig nähert er sich dem Mann, der auf einem Felsbrocken vor der Höhle sitzt. Aus halbgeschlossenen Augen betrachtet Magissimus, größter und schrecklichster Zauberer im Märchenland, seinen zitternden Lehrling.

"Nun, Dummkopf. Ich sehe es dir an. Du hast nichts erreicht!"

Petrusylius traut sich nicht, seinem Meister in die böse funkelnden Augen zu schauen. Mit hängenden Schultern steht der Junge da. Er will keinen Schritt weiter gehen. Doch Magissimus befiehlt ihm, näher zu kommen.

"Was bist du nur für ein armseliges Würstchen! Und du willst einmal ein großer Magier werden? Dass ich nicht lache! Freundlichkeit! Lass es uns mit Freundlichkeit versuchen, hast du vorgeschlagen. Und was ist dabei heraus gekommen?"

Freundlichkeit. Eine Vokabel, die im Wortschatz des Alten keinen Platz hat.

Unaufhörlich stößt Magissimus mit seinem knochigen, langen Zeigefinger gegen Petrusylius' Brustkorb. Tief bohrt sich der spitze Nagel in das Fleisch. Der Alte übersieht den Schmerz des Jungen und sagt mit hasserfüllter Stimme: "Nichts hast du erfahren! Hoffentlich hast du es nun begriffen! Nett zu sein bringt gar nichts. Verschwendete Energie an ein starrsinniges Elfenvolk hilft uns nicht weiter. Diese winzigen Dinger kann man nur durch Angst und Schrecken gefügig machen! Nur dann werden sie uns zu dem Feen-Gold führen! Ich muss das Gold besitzen! So werde ich zum Herrscher über alle Märchenländer der Welt!"

Petrusylius spricht sich Mut zu: "Vielleicht habe ich Glück. Vielleicht straft mich der Alte heute nicht. Bitte! Noch eine Woche in der Tropfsteinhöhle halte ich nicht aus! Ach, warum haben mich die Eltern zu diesem Meister geschickt? Wussten sie denn nicht, wie böse Magissimus ist?"

Wahrhaftig! Der Zauberlehrling entgeht der Strafe. Aber nur, weil die Goldgier Magissimus' Gedanken lenkt.

Mit einem Ruck steht der Alte auf. Grob stößt er Petrusylius vor sich her und befiehlt: "Los! Ab in die Höhle! Bis heute Abend hast du sie blitz-blank geputzt! Danach sammelst du die Elfen ein und sperrst sie in ihren Verschlag. Nimm Ploto, den Beißer, mit. Vor ihm haben die kleinen Dinger herrliche Angst. Und vergiss nicht! Auch heute bekommen die verstockten Biester nur eine Unze Blütenstaub. Und wenn wieder eine Elfe fehlt, kannst du etwas erleben! Ein Tag oder eine Woche Tropfsteinhöhle ist nichts im Vergleich zu der Strafe, die du dann bekommen wirst! Glaube mir! Über diese Züchtigung werden die Leute noch in hundert Jahren reden!"

Magissimus, der Schreckliche, lässt seinen schwarzen Zauberstab kreisen.

Im nächsten Augenblick ist er verschwunden. Der Alte hat viel zu tun. Parlis, Herrscher der Schlangen, hat um das neueste Giftrezept gebeten.

Und dann wartet Hexe Antras' Zwillingsschwester Sasu auf ihn. Sasu lebt in den eisigen Bergen von Eiskah.

"Sie muss wohl ziemlich verzweifelt sein - oder Ärger haben. Niemals hätte sie mich sonst um Rat gebeten", kichert Magissimus boshaft.

 

"Nimm mir den Maulkorb ab und binde mich los, du Wicht!", knurrt Ploto, der Beißer. Petrusylius denkt nicht daran. Er mag Ploto nicht. Die riesigen scharfen Zähne der Kreatur sehen zum Fürchten aus. Dieses Tier sieht aus wie Dinosaurus-Rex in Kleinformat.

"Kein Wunder, dass die Elfen ihn fürchten", denkt der Junge mitleidig. Und dann freut er sich. Denn heute ist er Herr über Ploto. Ganz sicher wird er ihm nicht erlauben, die Elfen zu erschrecken. Oh, ja! Der Zauberlehrling hat ein gutes Herz. Und dieses Herz wird ihn daran hindern, das Handwerk der Scharlatane zu erlernen. Aber das weiß der junge Mann nicht. Noch nicht!

Unterdessen sitzt Magissimus vor einem prasselnden Kaminfeuer im Häuschen von Sasu. Sie klagt dem alten Zauberer ihr Leid. Ungeduldig hört ihr der Alte zu und denkt: "Weshalb redet sie nur so lange. Sie redet und redet und kommt nicht zur Sache. Weibergeschwätz! Ich habe sie längst verstanden. Aber ihre Giftkekse schmecken wirklich gut. Und der Krötenschleimlikör ist ein echter Zungenschmeichler!"

Magissimus räuspert sich. Ihm ist völlig egal, wo Antra geblieben ist.

Er mochte sie nicht. Schnell zaubert er seiner Stimme einen wohlmeinenden Klang: "Nun, nun meine Liebe. Da gilt es zu überlegen. Natürlich habe ich von diesem grässlichen Zauberpferd gehört. Auch mir ist es ein Dorn im Auge. Seit Tagen ist dieses Wesen auf dem Weg ins Elfental. Sobald es am 'Tor der Dämmerung' steht, wird Eule Kassandra mir Bescheid geben. Ich weiß genau: Vereint sind auch die Bösen mächtig! Nur gemeinsam können wir dieses Menschen freundliche Zauberpferd und seinen Freund, König Peter, vernichten. Sobald das geschehen ist, wird deine Schwester Antra wieder auferstehen!"

 

Tagelang sind SternLicht und König Peter unterwegs. Das Elfental befindet sich am Ende der Welt. "Von dort ist es nicht weit zum Universum", sagt Miserie, der Rabe. Miserie, der frühere Hexensklave, ist glücklich, auch ein wenig stolz. Er allein darf SternLicht und Peter begleiten.

"Sirra und Mondlicht sind sehr zart. Solch eine weite Reise würde sie zu sehr anstrengen", erzählt der Rabe einer Elster. Erstaunlich! Die Elster fliegt seit ein paar Stunden mit Miserie durch die Wolken. Sie scheint kein bisschen Angst vor ihm zu haben.

"Sag mal, Elster! Hast du schlechte Augen? Erkennst du mich nicht? Ich bin ein Raubvogel. Also gefährlich für dich und deinesgleichen!"

"Ach, was, Rabe. Vor dir fürchte ich mich nicht. Ich bin eine Diebin, wie du weißt. Diebe haben gelernt, schnell zu sein. Und ehe du deinen Raubinstinkt geweckt hast, bin ich längst auf und davon", lacht der schwarzweiße Vogel.

Vier scharfe Augen sehen mehr als zwei. Das weiß auch Miserie. Und doch spürt er mit einem Male Eifersucht. Die Elster hat das Elfental zuerst gesehen. Grau in Grau liegt das Land unter ihnen.

"Das muss es sein! Kein anderes Tal ist von einer Mauer aus schwarzen Steinen umgeben. Jeder, der dort hinein will, muss durch das 'Tor zur Dämmerung'! Selbst dein Pferdchen kann nicht einfach hinein fliegen. Es würde an den magischen Strahlen des Zauberers zerbrechen. Sag ihm das! Ich verlasse euch jetzt. Hoffentlich könnt ihr die kleinen Elfen retten! Vielleicht treffen wir uns bald einmal wieder!", ruft die Elster, dreht ab und fliegt davon.

"Igitt!" Peter zeigt auf den riesigen Torbogen. "So etwas Ekelhaftes haben wir nicht einmal in Antras' Burg gesehen!" An vielen Stellen glitzern die schwarzen Steine giftgrün. Ein bewegliches Grün. Kleine, schleimige Schlangen huschen umher. Manche verschwinden in den Mauerspalten. Einige ringeln sich um die Gitterstäbe des geschlossenen Tores.

"Nicht berühren! Vorsicht! Vorsicht!", wispert und flüstert es mit einem Male.

Peter und SternLicht schauen sich um. Woher kommen die hellen, warnenden Stimmen! Hier ist doch niemand, oder doch? Aufmerksam betrachten die Freunde den Mauerbogen. Peter zeigt nach unten und sagt leise: "Schau, SternLicht! Da! Ameisen über Ameisen. Sie scheinen aufgeregt zu sein. Kann es sein, dass sie uns gerade gewarnt haben?"

SternLicht beugt sich zu den hektisch durcheinander laufenden Ameisen hinunter.

"Oh, ihr seid es. Beinahe hätte ich euch nicht erkannt!"

SternLicht lächelt Peter an und sagt leise: "Es sind verzauberte Elfen, Peter. Magissimus hat sie zur Abschreckung vor die Mauerpfosten gezaubert. Davonlaufen können sie nicht. Deshalb sind sie unaufhörlich in Bewegung. Oh ja! Die Ameisen sind zwar klein, dennoch gefährlich! Magissimus hat sie mit einem Giftzauber belegt. Die verzauberten Elfen sollen das Tor bewachen, verhindern, dass Fremde ihr Land betreten. So hat es der böse Zauberer befohlen! Doch daraus wird nun nichts mehr. Ich habe einen wirkungsvollen Gegenzauber!"

SternLicht schließt die Augen. Alle sind still. Selbst die grünen Schlangen hören auf zu zischen. Leise, ach so leise murmelt das Zauberpferd einen Spruch. Wieder einmal versteht Peter kein Wort. Jedoch voller Freude und Erstaunen betrachtet er die niedlichen Elfen, die ihn und SternLicht plötzlich umringen. Wie hübsch die Kleinen sind! Aufgeregt reden sie alle gleichzeitig. Die feinen Stimmchen erinnern Peter an ein Frühlingslied.

Elega, die größte Elfe, bittet ihre Schwestern zu schweigen. Sie möchte sich bei SternLicht im Namen aller bedanken. Artig verbeugt sie sich vor ihren Rettern: "Danke, SternLicht! Wir sind so froh, dass Selina dich und König Peter gefunden hat! Nun wird alles gut. Weißt du, Magissimus ist der schlimmste Zauberer der Welt! Und doch haben wir es geschafft", Elega reckt sich stolz, "das Feen-Gold zu beschützen. Der Alte ist furchtbar böse auf uns. Jeden Tag denkt er sich neue Gemeinheiten aus. Wir Elfen sind stark und können schweigen. Magissimus weiß bis heute nicht, wo dass Feen-Gold ist. Bisher haben wir durchgehalten, dennoch sehnsüchtig auf deine Hilfe gewartet, SternLicht! Und dann erzählt Elega von der Frühlings-Fee. Wisst ihr, gerade hatte sie uns den Frühling gebracht. Viel Arbeit für eine Fee. Oh, wie schön war das Tal!

Wir haben uns mit einem Fest bei der Fee bedankt. Alle Bewohner aus dem Tal waren eingeladen. Sogar die Sommer, Herbst und Winter-Feen sind gekommen. Bis in die frühen Morgenstunden haben wir gefeiert. Dann waren alle sehr, sehr müde. Selbst die Jahreszeiten-Feen. Und deshalb ist es Magissimus gelungen, sie im Schlaf zu überraschen. Blitzschnell hat er die guten Geister in Eidechsen verwandelt und in eine Grube geworfen. Alle Elfen mussten zusehen. "So lernt ihr, gehorsam zu sein!", hat er gerufen. Sein grässliches Lachen höre ich immer noch. Und dann hat der böse Mann die Sonne hinter die große, schwarze Wolke dort oben verbannt. Seitdem sind Licht und Wärme aus unserem Tal verschwunden. Sogar die Farben!

Blüten, Blätter, ebenso die Bäume, sind verdorrt. Wir haben kaum etwas zu essen. Unser Blütenstaubvorrat geht zur Neige. Es gibt keinen Morgentau. Wo sollte er sich sammeln? Und deshalb gibt es auch gar kein Wasser mehr!" Elega unterbricht ihre Rede mit einem Schreckensschrei: "Ach, du liebe Güte! Ich habe etwas Wichtiges vergessen. Kassandra! Wahrscheinlich ist sie längst auf dem Weg, Meldung machen! Sie ist Magissimus mit Haut und Federn ergeben. Es wird sie freuen, uns verraten zu können!" Aus weit aufgerissenen Augen starren Elega und ihre Schwestern auf den Torbogen. Und mit Erleichterung hören sie den Raben Miserie krächzen: "Keine Sorge, meine Schönen. Mir ist noch nie eine Eule entkommen! Verräter zu fangen, ist mir ein Vergnügen!"

Die Eule windet sich unter Miseries Krallen. Böse glitzern die gelben Augen, feuern zornige Blitze auf die Elfen. Ja. Die Eule hat Angst. Nicht vor dem kleinen Völkchen dort unten. Vor ihrem Meister zittert sie.

"Ach, wäre ich doch gleich davon geflogen!", jammert Kassandra. "Magissimus wird mich bestrafen! Sehr wahrscheinlich nimmt er mir die Sehergabe! Was ist mein Name dann noch wert! Oh, oh!"

SternLicht bittet den Raben, die Eule auf den Boden zu setzen. Ehe sie nur mit den Flügeln schlagen kann, ist sie in Stein verwandelt. Peter legt die Figur in eine der beiden Satteltaschen.

"Halt! Halt! Nicht das Tor berühren! Solange die grünen Schleimer dort herum kriechen, wird es sich nicht öffnen!", rufen die kleinen Elfen.

Es dauert nicht lange. SternLicht ist der richtige Zauberspruch eingefallen. Im Handumdrehen werden aus den giftgrünen Schlangen winzige Edelsteine. Wie Malachiten sehen sie aus. Niemand denkt daran, sie einzusammeln. Und so sitzen sie vielleicht für immer in den Fugen der schwarzen Steine. Das große Tor öffnet sich.

Im Tal ist es unheimlich still. Nach kurzer Zeit hat das Grau SternLicht, Peter und die Elfen, erfasst. Nebelschwaden umhüllen die kleine Schar. Miserie schaut auf sein Federkleid und krächzt fröhlich: "Ich wollte immer schon mal wissen, wie ich aussehe, wenn ich sehr alt bin! Nun, jetzt weiß ich es. Ein Glück, dass du zaubern kannst, SternLicht! Bitte bring die Farben zurück! Zuviel grau schadet meinen Augen!"

"Später, Rabe. Im Augenblick hilft uns diese Farbe. Sie unterscheidet sich nicht ein bisschen vom Nebel. Niemand sieht uns. Vielleicht haben wir Glück und finden die Grube der Feen bevor Magissimus wieder in seiner Höhle ist", flüstert SternLicht. Unheimlich ist es in dem dichten Nebel. Und furchtbar kalt! Niemand wagt zu reden. Die kleinen Elfen frieren in ihren dünnen Frühlingskleidern. Unversehens flattert Elega auf SternLichts Nasenspitze.

"He, Pferdchen! Ich habe etwas vergessen", sagt sie leise.

 

"Petrusylius Fackelmann! Der Zauberlehrling! Er bewacht die Höhle. Petrusylius ist kein Gegner für dich. Aber Ploto, der Beißer! So ein widerliches Vieh. Ein Mini-Saurus-Rex. Vor dem hat jeder Angst. Vor allem ich. Ach, ach! Er hat mich oft gequält, mir mit seinen scharfen Zähnen das Kleid zerrissen. Und dafür hat Magissimus mich bestraft! Tagelang musste ich in der Tropfsteinhöhle bleiben. Fast immer allein. Manchmal hatte ich Glück. Dann war der Lehrling auch da. Richtig böse war er aber nie. Im Gegenteil. Hin und wieder hat er mich sogar getröstet, mit mir geweint! Ich glaube, er will nicht gegen dich und König Peter kämpfen! Und Magier möchte er schon überhaupt nicht werden, hat er mir anvertraut."

Peter nimmt Elega von SternLichts Nasenspitze. Vorsichtig streichelt er das kleine Wesen. "Gut, dass du uns gewarnt hast. Wir werden deinem Freund die Freiheit schenken, nicht wahr, SternLicht?"

SternLicht nickt und bittet nochmals um Ruhe. Unversehens steht die kleine Schar vor der Höhle.

Ploto, der Beißer, knurrt sein schaurigstes Knurren. Dabei fletscht er unaufhörlich die Zähne. Abscheulich sieht das aus. Die Elfen verstecken sich hinter SternLicht und Peter. Miserie verhöhnt das wütende Tier. Er fliegt haarscharf an dessen Kopf vorbei und ruft ihm zu: "Hör auf damit, du Mini-Dino! Deine Drohgebärden schüchtern uns nicht ein! Sie machen keinen Sinn. Du bist angebunden! Hast du das vergessen?"

König Peter zieht sein Schwert. Mutig nähert er sich dem rasenden Tier.

Ungeahnt sanft ruft SternLicht: "Halt! Halt ein, Peter! Wir wollen die Bewohner des Tals retten! Nicht auslöschen!"

Sekunden nur schaut das Zauberpferd dem geifernden Dino in die rotgeränderten Augen. Plötzlich wird der kleine Sauria mucksmäuschen still. Mit einem leisen Seufzer legt er sich auf die Seite. Bevor es die anderen begreifen, steht ein niedlicher Bernhardiner-Welpe vor ihnen.

Im gleichen Augenblick stürzt Petrusylius aus der Höhle.

"Wer seid ihr!", will er rufen. Er kommt nicht dazu. Seine mit einem Male strahlenden Augen ersetzen beinahe die fehlende Sonne. Der junge Bursche kniet sich hin und breitet die Arme aus. Und flugs läuft der kleine Hund hinein. "Ach Tapps, mein lieber, lieber Tapps. Endlich habe ich dich wieder! Ich habe es gewusst! Heute ist ein ganz besonderer Tag!", ruft der Junge. Dann beeilt er sich, Tapps von der schweren Kette zu befreien.

"Wie süß, ach wie süß!", zwitschern die Elfen. Sie schwirren um den Welpen herum. Jede möchte ihn knuddeln und streicheln. Petrusylius lässt sie gewähren. Dankbar verbeugt sich der Zauberlehrling vor SternLicht und König Peter.

"So hat Selina euch doch gefunden! Und ihr seid gekommen! Gott sei Dank! Jetzt wird alles gut! Für die Elfen und", bittend schaut Petrusylius das Zauberpferd an, "und auch für mich. Magissimus ist der bösartigste Zauberer der Welt. Jeden Tag hatte ich mir vorgenommen wegzulaufen.

Doch ich wollte die Elfen und Feen nicht im Stich lassen. Ach, ich möchte endlich wieder nach Hause", seufzt der Junge. Seine Stimme klingt nach vielen ungeweinten Tränen.

König Peter nimmt den Zauberlehrling tröstend in den Arm. Gemeinsam denken die Freunde über die Befreiung der Elfen nach.

Ein leichter Wind kommt auf. Unruhig schaut Petrusylius sich um und sagt voller Angst: "Schnell, schnell! Ihr müsst euch verstecken! Der Zauberer ist in wenigen Minuten zurück. Ich bringe, wie gewohnt, die Elfen in den Verschlag. Oh, was mache ich nur mit Tapps? Der Alte glaubt bestimmt nicht, dass Ploto, der Beißer, einfach weggelaufen ist. Jetzt haben wir keine Zeit mehr für die Eidechsengrube!"

Sanft berührt SternLicht den aufgeregten Jungen an der Schulter.

"Wir lassen alles wie es ist. Es gibt keinen Grund, sich vor Magissimus zu verstecken. Soll er nur kommen!"

Der Wind frischt auf, bringt eisige Kälte mit. Und dann? Wie aus dem Nichts steht der Zauberer da!

"Mutig gesprochen, Pferd! Doch was willst du mit großen Worten? Taten, Taten müssen folgen! Und ich zeige dir jetzt, du aufgeblasenes Nichts, was mit großmäuligen Zauberpferden geschieht!"

Magissimus richtet seinen Zauberstab auf SternLicht, König Peter und Petrusylius. Gewaltige Blitze schießen hervor und verlieren sich im Wind. Verwirrt betrachtet der Alte den Stab. Wieso treffen die Blitze nicht? Bisher hat dieser Zauber stets gereicht, Hindernisse beiseite zu räumen. Schlagartig wird Magissimus klar, dass er das Zauberpferd auf keinen Fall unterschätzen darf.

"Magissimus", sagt SternLicht leise. "Wir müssen nicht kämpfen. Ich lasse dich in Frieden ziehen. Ist doch ein faires Angebot? Du weißt, was dies bedeutet. Antra hat den Fehler gemacht, mich nicht ernst zu nehmen. Du Alter, glaubst, wesentlich schlauer als die Hexen zu sein. Bitte! Nutze deine Vernunft! Geh! Nimm deinen Zauber von diesem Tal! Mein Wohlwollen wird dich auf immer begleiten!"

Unglauben und rasende Wut geben Magissimus' Empörung reichlich Nahrung.

"Wohlwollen? Zum Teufel damit!", schreit er aufgebracht. "Ich will nichts anderes als das Feen-Gold und somit Herrscher aller Welten sein. Auf dein Wohlwollen Zauberpferd kann ich verzichten! Jetzt und für alle Zeiten. Kampf ist angesagt! Nur zwischen dir und mir, versteht sich! Deine Freunde halten sich zurück!"

Die winzigen Elfen suchen Zuflucht hinter Peters Schild. Auch Petrusylius. Der Welpe auf seinem Arm fiept ängstlich. Er friert so sehr. Ein Blick aus Magissimus' eiskalten Augen hat ihn getroffen.

Der Zauberer deutet hämisch auf den Hund: "Mit solch kleinen Tricks geben wir uns nicht ab, Pferd. Ich habe mich für die gefährlichste Waffe der Magie entschieden: Augenzauber! Du weißt, was das bedeutet, Pferd? Gut! Nur einer kann in diesem Kampf die Macht erlangen! Und ich weiß jetzt schon, wer es sein wird!"

SternLicht und Magissimus stehen einander gegenüber. Laut Regel dürfen sich die Kämpfer mit einem Bannkreis schützen. Sieger wird derjenige, der zuerst den Kreis des anderen durchbrochen hat.

Der Kampf zwischen Gut und Böse beginnt. Unentwegt sehen sich der Zauberer und SternLicht in die Augen. Die Zeit scheint still zu stehen. Es wird nun eisig kalt im Tal. Hin und her fliegen die Gedankenzauber. Magissimus' böse Verwünschungen zischen in Form roter Blitze gegen SternLichts Verteidigung. Das Zauberpferdchen wird müde. Es spürt, dass seine Kraft nachlässt. Der Alte grinst höhnisch, will zum entscheidenden Schlag ausholen.

In diesem Augenblick flattert Elega zu SternLicht. So zart, so mutig und so vertrauensvoll. Liebevoll streicheln die winzigen Händchen über die Pferdestirn. Dabei flüstert die Kleine unaufhörlich: "Kraft! Ich bringe dir die Kraft aller guten Märchenwesen." So schnell wie sie gekommen, verschwindet die Elfe wieder hinter Peters Schild. Magissimus will nicht glauben, was er sieht. SternLicht richtet sich auf, wächst und wächst.

"Halt! Diese Magie war nicht ausgemacht!", will der böse Mann rufen. Er kommt nicht mehr dazu. Aus großer Höhe schießt SternLicht die gebündelten Strahlen seiner Augen ab. Sie treffen Magissimus mitten ins Herz. Langsam sinkt der Zauberer zu Boden. Er weiß, dass sein Kampf verloren ist. Kraftlose, rosafarbene Blitze finden kein Ziel. Sie fallen auf den Mantel des Alten und verglühen. Magissimus schließt die Augen. In diesem Moment passieren viele Dinge gleichzeitig. SternLicht sieht wieder aus wie SternLicht. Die dunkle Wolke vor der Sonne ist verschwunden. Sonnenstrahlen tasten sich ins Tal. Wohltuende Wärme breitet sich aus. Sie vertreibt Kälte und Angst, bringt Erleichterung, dann endlich Freude. Übermütig fliegen die Elfen hin und her. Petrusylius umarmt SternLicht und dann Peter. Die Talbewohner können oder wollen gar nicht aufhören, sich zu bedanken. Danke! Ein Wort, dessen Echo das graue Tal verändert. Es gibt den verdorrten Bäumen Leben, den Wiesen und Hügeln, den Pflanzen, ebenso allen Lebewesen die Farbe zurück.

"Frühling! Endlich wieder Frühling!", jubelt Elega. Bunt schillern ihre Flügel im Sonnenlicht.

"Frühling!", ruft der Zauberlehrling erschrocken. "Beinahe hätten wir die Fee und ihre Schwestern vergessen. Sie können sich nicht selbst befreien. Feen erfüllen Wünsche. Zaubern können sie nicht!"

Selbstverständlich will SternLicht die Feen erlösen. Doch zuerst muss es sich um den am Boden liegenden Zauberer kümmern. Die kleinen Elfen staunen nicht schlecht. Aus einer Satteltasche schweben zwei gläserne Steine. Steine? Nein! Es sind Diamanten. SternLicht bittet Peter, diese kostbaren Edelsteine aneinander zu reiben. Eine weiße Staubwolke hüllt die ständig kleiner werdende Gestalt des bösen Zauberers ein.

Die Staubmasse verfestigt sich. Schnell hebt Peter die Diamant-Kugel auf und legt sie zur steinernen Eule in die Satteltasche.

An diesem Tag fühlt sich das Glück sehr wohl im Tal der Elfen. Auch die Feen werden nicht müde, sich immer wieder für ihre Rettung zu bedanken. Sie möchten SternLicht und König Peter das Feen-Gold schenken.

"Wo habt ihr denn unseren Schatz versteckt, Elega? ", fragt die Winter-Fee. Elega und ihre Schwestern fangen an zu kichern. Lachend weisen sie auf den großen Felsbrocken vor der Höhle: "Da! Unter Magissimus' Stein. Dort hat der Zauberer immer gesessen und über das Gold nachgedacht. Hi, hi! So nah und doch unerreichbar für ihn!"

Petrusylius möchte gern bei SternLicht und Peter bleiben. Doch das hübsche Zauberpferdchen hat eine Überraschung für den jungen Mann.

"Ich habe meinem Großvater einen Gedankenbrief geschickt. Soeben seine Antwort erhalten. Großvater lädt dich ein. Wenn du möchtest, wird er dich zum Zauberer ausbilden. Miserie kennt den Weg zum Regenbogenland. Er wird dich begleiten." Allzu gern nimmt Petrusylius Großvaters Angebot an. Überschwänglich bedankt er sich bei seinen neuen Freunden. Der Abschied von den Elfen fällt ihm schwer. "Irgendwann", verspricht er, "komme ich in dieses Tal zurück!"

Auch für SternLicht und Peter ist die Zeit des Abschieds gekommen.

König Peter möchte nun so schnell es geht ins Dorf zurück. Er sehnt sich nach Sirra. Er möchte sie endlich als die zukünftige Königin vorstellen.

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