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雄猫穆尔的生活观:Zweiter Abschnitt.-24

时间:2020-11-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 雄猫穆尔的生活观
Sehn Sie wohl, erwiderte Ignaz sehr vergnügt, ich bin ein Prinz und kann deshalb schöne Tassen haben, wie ich nur mag, aber das 141können Sie nicht, weil Sie kein Prinz sind, denn weil ich nun einmal ganz gewiß ein Prinz bin, so sind schöne Tassen —. Tassen und Prinzen, und Prinzen und Tassen gingen nun durcheinander in immer mehr verwirrter Rede, und dabei lachte und hüpfte Ignatius und klopfte in die Hände vor seligem Vergnügen! — Hedwiga schlug errötend die Augen nieder, sie schämte sich des imbezillen Bruders, sie fürchtete mit Unrecht Kreisler's Spott, dem nach seiner innersten Gemütsstimmung, des Prinzen Albernheit, als ein Zustand des wirklichen Wahnsinnes, nur ein Mitleid erregte, das eben nicht wohltun konnte, vielmehr die Spannung des Augenblicks vermehren mußte. Um den armen nur abzubringen von den unseligen Tassen, bat die Prinzessin ihn, die kleine Handbibliothek in Ordnung zu bringen, die in einem zierlichen Wandschrank aufgestellt war. Ganz vergnügt, unter fröhlichem Gelächter, begann der Prinz sogleich die sauber gebundenen Bücher herauszunehmen, und sie, nach dem Format sorglich ordnend, so hinzustellen, daß die goldnen Schnitte nach außen stehend eine blanke Reihe formten, worüber er sich über alle Maßen freute.
 
Fräulein Nannette stürzte hinein, und rief laut: der Fürst, der Fürst mit dem Prinzen! — O mein Gott, sprach die Prinzessin, meine Toilette, in der Tat, Kreisler, wir haben die Stunden verplaudert, ohne daran zu denken. — Ich habe mich ganz vergessen! Mich und den Fürsten und den Prinzen. Sie verschwand mit Nannetten in das Nebengemach. Prinz Ignaz ließ sich in seinem Geschäft gar nicht stören.
 
Schon rollte der Staatswagen des Fürsten heran; als Kreisler sich unten an der Haupttreppe befand, stiegen eben die beiden Laufer in Staatslivree aus der Wurst. — Das muß näher erklärt werden.
 
Fürst Irenäus ließ nicht ab von dem alten Brauch; und so hatte er zur selben Zeit, als kein schnellfüßiger Hanswurst in bunter Jacke vor den Pferden herzulaufen genötigt, wie ein gehetztes Tier, in der zahlreichen Dienerschaft von allen Waffen auch noch zwei Laufer, artige hübsche Leute von gesetzten Jahren, wohlgefüttert, und nur zuweilen von Unterleibsbeschwerden geplagt, wegen der sitzenden Lebensweise. Viel zu menschenfreundlich war nämlich der Fürst gesinnt, um irgendeinem Diener zuzumuten, daß er sich zu Zeiten umsetzte in ein Windspiel, oder einen andern vergnügten Köter, um indessen doch die gehörige Etikette im Ansehen zu erhalten, mußten die beiden Laufer, fuhr der Fürst in Gala aus, vorauffahren auf einer 142passablen Wurst, und an schicklichen Stellen, wo z. B. einige Gaffer sich versammelt, etwas die Beine rühren als Andeutung des wirklichen Laufs. — Es war hübsch anzusehen. —
 
Also, — die Laufer waren eben ausgestiegen, die Kammerherrn traten ins Portal, und ihnen folgte Fürst Irenäus, an dessen Seite ein junger Mann von stattlichem Ansehen daherschritt, in reicher Uniform der neapolitanischen Garde, Sterne und Kreuze auf der Brust. — „Je vous salue Monsieur de Krösel“ sprach der Fürst, als er Kreisler erblickte. — Krösel pflegte er zu sagen, statt Kreisler, wenn er bei festlichen feierlichen Gelegenheiten französisch sprach, und sich auf keinen deutschen Namen recht besinnen konnte. Der fremde Prinz — denn den jungen stattlichen Mann hatte doch wohl die Fräulein Nannette gemeint, als sie rief, daß der Fürst komme mit dem Prinzen — nickte Kreislern im Vorbeigehen flüchtig zu mit dem Kopfe, eine Art der Begrüßung, die Kreislern selbst von den vornehmsten Personen ganz unausstehlich war. Er bückte sich daher bis tief an die Erde auf solch burleske Weise, daß der dicke Hofmarschall, der überhaupt Kreislern für einen ausgemachten Spaßmacher, und alles für Spaß hielt, was er tat und sprach, nicht umhin konnte, etwas zu kichern. Der junge Fürst warf aus seinen dunklen Augen Kreislern einen glühenden Blick zu, murmelte zwischen den Zähnen: Hasenfuß, und schritt dann schnell dem Fürsten nach, der sich mit milder Gravität nach ihm umschaute. — Für einen italienischen Gardisten, rief Kreisler laut lachend dem Hofmarschall zu, spricht der durchlauchtige Herr ein passables Deutsch, sagen Sie ihm, beste Exzellenz, daß ich ihm dafür mit dem auserlesensten Neapolitanisch dienen und dabei kein artiges Romanisch, am wenigsten aber als Gozzische Maske schnödes Venetianisch einschwärzen, kurz kein X für ein U machen will. — Sagen Sie ihm, beste Exzellenz —. Aber die Exzellenz stieg schon, die Schultern hoch heraufgezogen, als Bollwerk und Schutzschanze der Ohren, die Treppe hinauf. —
 
Der fürstliche Wagen, mit dem Kreisler gewöhnlich nach Sieghartshof zu fahren pflegte, hielt, der Jäger öffnete den Schlag und fragte ob's gefällig wäre. In dem Augenblick rannte aber ein Küchenjunge vorbei, heulend und schreiend. Ach das Unglück — ach das Malheur! — Was ist geschehen, rief ihm Kreisler nach. Ach das Unglück, erwiderte der Küchenjunge noch heftiger weinend, da drinnen liegen der Herr Oberküchenmeister in der Verzweiflung, in purer Raserei, und wollen sich durchaus das Ragoutmesser in den 143Leib stoßen, weil der gnädigste Herr plötzlich befohlen hat zu soupieren, und es ihm an Muscheln fehlt zum italienischen Salat. Er will selbst nach der Stadt, und der Herr Oberstallmeister weigern sich anspannen zu lassen, da es an einer Ordre des gnädigsten Herrn fehlt. — Da ist zu helfen, sprach Kreisler, der Herr Oberküchenmeister steige in gegenwärtigen Wagen, und versehe sich mit den schönsten Muscheln in Sieghartsweiler, während ich zu Fuß nach selbiger Stadt promeniere. — Damit rannte er fort in den Park. 
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