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雄猫穆尔的生活观:Zweiter Abschnitt.-25

时间:2020-11-06来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zweiter Abschnitt
Große Seele — edles Gemüt — scharmanter Herr! rief ihm der alte Jäger nach, indem ihm die Tränen in die Augen traten.
 
In den Flammen des Abendrots stand das ferne Gebirge, und der goldne glühende Widerschein gleitete spielend über den Wiesenplan, durch die Bäume, durch die Büsche, wie getrieben von dem Abendwinde, der sich säuselnd erhoben.
 
Kreisler blieb mitten auf der Brücke stehen, die über einen breiten Arm des Sees nach dem Fischerhäuschen führte, und schaute in das Wasser hinab, in dem sich der Park mit seinen wunderbaren Baumgruppen, der hoch darüber emporragende Geierstein, der seine weißblinkenden Ruinen auf dem Haupte wie eine seltsame Krone trug, abspiegelte in magischem Schimmer. Der zahme Schwan, der auf den Namen Blanche hörte, plätscherte auf dem See daher, den schönen Hals stolz emporgehoben, rauschend mit den glänzenden Schwingen. „Blanche, Blanche, rief Kreisler laut indem er beide Arme weit ausstreckte, singe dein schönstes Lied, glaube ja nicht, daß du dann sterben mußt! du darfst dich nur singend an meine Brust schmiegen, dann sind deine herrlichsten Töne mein, und nur ich gehe unter in brünstiger Sehnsucht, während du in Liebe und Leben daherschwebst auf den kosenden Wellen! —“ Selbst wußte Kreisler nicht, was ihn plötzlich so tief bewegte, er stützte sich auf das Geländer, schloß unwillkürlich die Augen. Da hörte er Julia's Gesang, und ein unnennbar süßes Weh durchbebte sein Inneres.
 
Düstere Wolken zogen daher, und warfen breite Schatten über das Gebirge, über den Wald, wie schwarze Schleier. Ein dumpfer Donner dröhnte im Morgen; stärker sauste der Nachtwind, rauschten die Bäche, und dazwischen schlugen einige Töne der Wetterharfe an, wie ferne Orgelklänge, aufgescheucht erhob sich das Geflügel der Nacht, und schweifte kreischend durch das Dickicht.
 
Kreisler erwachte aus dem Traume, und erblickte seine dunkle Gestalt im Wasser. Da war es ihm, als schaue ihn Ettlinger, der 144wahnsinnige Maler, an aus der Tiefe. „Hoho, rief er hinab, bist Du da geliebter Doppelgänger, wackerer Kumpan? — Höre, mein ehrlicher Junge, für einen Maler, der etwas über die Schnur gehauen, der im stolzen Übermut fürstliches Herzblut verbrauchen wollte, statt Firnis, siehst Du passabel genug aus. — Ich glaube am Ende, guter Ettlinger, daß Du illustre Familien genarrt hast mit Deinem wahnsinnigen Treiben! — Je länger ich Dich anschaue, desto mehr gewahre ich an Dir die vornehmsten Manieren, und so Du magst, will ich der Fürstin Maria versichern, Du wärst, was Deinen Stand oder Deine Lage im Wasser betrifft, ein Mann von dem importantesten Range, und sie könne Dich lieben ohne alle weiteren Umstände. — Willst Du aber, Kumpan, daß die Fürstin noch jetzt Deinem Bilde gleiche, so mußt Du es nachtun dem fürstlichen Dilettanten, der seine Porträts ausglich mit den zu porträtierenden, durch geschicktes Anpinseln der letztern. — Nun! — haben sie Dich einmal unverdienter Weise hinabgeschickt in den Orkus, so trage ich Dir hiermit allerlei Neuigkeiten zu! — Wisse, verehrter Tollhauskolonist, daß die Wunde, die Du dem armen Kinde, der schönen Prinzessin Hedwiga beibrachtest, noch immer nicht recht geheilt ist, so daß sie vor Schmerz manchmal allerlei Faxen macht. Trafst Du denn ihr Herz so hart, so schmerzlich, daß ihr noch jetzt heißes Blut entquillt, wenn sie deine Larve erblickt, so wie Leichname bluten, wenn der Mörder hinantritt? Rechne es mir nicht zu, Guter, daß sie mich für ein Gespenst hält, und zwar für das Deinige. — Aber bin ich so recht in voller Lust ihr zu beweisen, daß ich kein schnöder Revenant bin, sondern der Kapellmeister Kreisler, dann kommt mir der Prinz Ignatius in die Quere, der offenbar an einer paranoia laboriert, an einer fatuitas, stoliditas, die nach Kluge eine sehr angenehme Sorte der eigentlichen Narrheit ist. — Mache mir nicht alle Gesten nach, Maler, wenn ich ernsthaft mit Dir rede! — Schon wieder? Fürchtete ich mich nicht vor dem Schnupfen, ich spränge zu Dir hinab, und prügelte Dich erklecklich! — Schere Dich zum Teufel, halunkischer Mimiker! —
 
Kreisler sprang schnell fort.
 
Es war nun ganz finster geworden, Blitze leuchteten durch die schwarzen Wolken, der Donner rollte, und der Regen begann in großen Tropfen herabzufallen. Aus dem Fischerhäuschen strahlte ein helles blendendes Licht, dem eilte Kreisler entgegen.
 
Unfern der Türe, im vollen Schimmer des Lichts, erblickte Kreisler sein Ebenbild, sein eigenes Ich, das neben ihm daherschritt. Vom 145tiefsten Entsetzen erfaßt, stürzte Kreisler hinein in das Häuschen, sank atemlos, zum Tode erbleicht, in den Sessel. 
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