Song Gang wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah. Während er sich loszureißen versuchte, erklärte er seinen Peinigern: »Ich habe gar keinen Geschlechtstrieb, echt! Hab noch nie einen gehabt!«
Beide Jungen stießen jedoch auf taube Ohren. Die drei Mittelschüler quälten ihre Opfer, indem sie ihre Nasen, Ohren und Wangen mit den Fingern zwirbelten und kneteten, als ob es sich um Teig für Dampfnudeln handelte, sodass die beiden Jungen vor Schmerzen schrien. Zum Schluss rissen sie ihnen mit einem Ruck die Mao-Plaketten ab und stolzierten davon.
Song Gang plärrte laut los; er war so aufgelöst, dass Tränen und Rotz ihm in den Mund liefen und er sie hinunterschlucken musste. Bei allen Vorübergehenden beschwerte er sich, man habe ihm und seinem Bruder den Vorsitzenden Mao gestohlen. Dabei zeigte er anklagend auf die sich entfernenden drei Mittelschüler beziehungsweise als diese nicht mehr zu sehen waren - in die Richtung, in die sie gegangen waren. Immer wieder beschrieb er, wie die geraubten Plaketten aussahen: »Das Gesicht des Vorsitzenden Mao ist rot, bei der einen Plakette war das rote Gesicht über dem Torturm des Tian'anmen, bei der anderen über den Wellen des Meeres...«
Glatzkopf-Li weinte nicht, aber auch er zeigte in die Richtung, die die drei Mittelschüler eingeschlagen hatten, und beklagte sich wild empört über die Übeltäter: »Ich habe jetzt nun mal keinen Geschlechtstrieb! Trotzdem wollten die unbedingt, ich soll machen, dass er mir kommt ...«
Die Leute fanden das urkomisch und lachten sich schlapp.
Dann fiel Glatzkopf-Lis Blick auf den Bruder, der stoßweise schluchzte, als hätte er den Schluckauf. Da wurde auch er traurig und musste sich die Tränen abwischen, zumal ja ihm selbst ebenfalls das Mao-Abzeichen geraubt worden war.
Song Gang deutete auf seine Brust. »Die Plakette ... mit dem Vorsitzenden Mao ... habe ich ... heute Morgen erst ... angesteckt!«, stieß er verzweifelt heraus.
Auch Glatzkopf-Li zeigte auf seine Brust und rief: »Da drin, das Herz, das klopft noch immer, aber der Vorsitzende Mao hier draußen, der ist nicht mehr da ... «
Als den beiden Jungen aufging, dass niemand ihnen helfen würde, fiel ihnen ein: Sie hatten ja einen Vater, und der war so stark, dass er mit einem Bein mehrere Männer zu Fall brachte! Der würde es den drei Mittelschülern schon zeigen und seinen Söhnen wieder zu ihrem Vorsitzenden Mao verhelfen! Am Kragen packen würde er die Diebe wie drei Hühnchen, und durchschütteln würde er sie, sodass sie vor Schreck heulen und mit den Beinen zappeln würden!
Song Gang sagte zu Glatzkopf-Li: »Komm, wir gehen zu Papa!«