Das war gerade der Moment, da Glatzkopf-Li, den Strommast umarmend, sich bei den Umstehenden erkundigt hatte, warum Mutter Su »Wehe! Diese Sünde!« gesagt habe. Als er jetzt Song Fanpings Stimme hörte, ließ er sofort von dem Strommast ab und rannte mit Song Gang zu ihm hin. Jeder fasste einen Zipfel vom Unterhemd des Vaters, einer rechts, einer links. Song ließ den Fahnenstock zwischen seinen Fingern ein Stück nach unten gleiten, damit auch die Söhne ihn anpacken konnten, und dann marschierten Glatzkopf-Li und Song Gang, jeder mit einer Hand den Fahnenstock des größten roten Banners in ganz Liuzhen umklammernd, mit an der Spitze des längsten Demonstrationszuges, den unsere kleine Stadt je gesehen hatte! Um nicht hinter den forsch ausschreitenden Vater zurückzufallen, mussten die Jungen im Trab laufen, wurden aber dennoch glühend beneidet von den vielen Kindern an den Straßenrändern, die nur ganz unspektakulär in ungeordneten Haufen nebenherrennen konnten. Auch jene drei hochnäsigen Mittelschüler mussten dämlich lächelnd hinter dem Zug herlaufen. Glatzkopf-Li und Song Gang, eifrig bemüht, mit dem Vater Schritt zu halten wie zwei kleine Hunde mit einem Elefanten, konnten bald nur noch keuchen und japsen. Endlich machte Song auf der Brücke halt, und der Demonstrationszug kam zum Stehen.
Die zur Brücke führenden Straßen und Gassen waren schwarz vor Menschen, und alle, alle schauten empor zu Song Fanping! Alle großen und kleinen Fahnen wehten in Richtung Brücke, und das riesige Banner, das Song mit bei den Händen hoch über seinen Kopf erhoben hatte, diese größte rote Fahne in unserer kleinen Stadt Liuzhen, sie knatterte im Wind, als würde ein Feuerwerk abgebrannt. Dann begann er, die Fahne zu schwenken. Glatzkopf-Li und Song Gang reckten die Hälse und verfolgten mit den Augen, wie das ungeheuer große Fahnentuch über ihnen erst von schräg links nach rechts wogte, um nach einer Drehung sogleich wieder zurückzuschwingen. Der Luftstrom, den das über der Brücke wogende rote Banner verursachte, ließ die Haare der Umstehenden ebenfalls im Wind hin und her schwingen. Song Fanpings Fahnenschwenken löste eine gewaltige Welle von Sprechchören aus. Glatzkopf-Li und Song Gang beobachteten, wie unzählige Fäuste gereckt und wieder gesenkt wurden und immer neue Slogans wie Geschützdonner von allen Seiten autbrandeten.