Einige vorüberziehende Demonstranten hörten das und prusteten los, und auch Song Gang, der neben Glatzkopf-Li stand, grinste, obwohl er keine Ahnung hatte, warum. Glatzkopf-Li war es überhaupt nicht recht, so verkannt zu werden. Er hörte auf, sich an dem Mast zu reiben, wischte sich den Schweiß von der Stirn und fertigte die drei Mittelschüler geringschätzig ab: »Ihr habt ja keine Ahnung!«
Zu Mutter Su aber sagte er stolz: »Mein Geschlechtstrieb ist über mich gekommen.«
Die Frau wurde vor Schreck ganz blass. Kopfschüttelnd murmelte sie: »Wehe! Diese Sünde! ... «
Gerade da näherte sich ein neuer Demonstrationszug, der längste, den unsere kleine Stadt Liuzhen je erlebt hatte. Von einem Ende der Straße bis zum anderen erstreckte sich ein Meer von unzähligen roten Fahnen - die großen groß wie Bettlaken, die kleinen klein wie Taschentücher -, die im Winde hin und her wogten und sich ineinander verschlangen, während die Fahnenstangen klackend gegeneinanderschlugen.
Mit hoch erhobenem Schmiedehammer rief Schmied Tong, der für die Metallbearbeitung in unserer kleinen Stadt Liuzhen zuständig war, er wolle ein revolutionärer Schmied sein, einer, der sich unerschrocken für die gerechte Sache einsetzt und die Hundeköpfe und Hundebeine der Klassenfeinde platt hämmert wie Sicheln und Hacken und sie zerschlägt wie Eisen- und Kupferschrott.
Mit hoch erhobener Zahnzange rief Zahnreißer Yu, der Dentist in unserer kleinen Stadt Liuzhen, er wolle ein parteilicher revolutionärer Zahnarzt sein, der den Klassenfeinden die guten, den Klassenbrüdern und -schwestern die schlechten Zähne zieht.