An dem Tag, da er Glatzkopf-Li erwischte, hatte er eigentlich selbst auf die Pirsch gehen wollen, doch sein unverhoffter Fang hatte ihn so erregt, dass er sich überhaupt nicht mehr für Frauenhintern, sondern nur noch für Glatzkopf-Li interessiert hatte und mit diesem dann stundenlang durch die Stadt marschiert war.
Nun aber, da so viele andere das Geheimnis von Lin Hongs Hintern ergründet hatten, wollte auch Dichter Zhao nicht zurückstehen - undenkbar, dass gerade er sich Glatzkopf-Lis Wissen entgehen ließe! Und natürlich würde er ihm keine Nudeln der drei Köstlichkeiten spendieren - oh nein, nicht einmal einfache Brühnudeln! Zwar hatte er ihn Spießruten laufen lassen und ihn in Verruf gebracht, aber dafür verdankte der Kerl allein ihm, dem Dichter Zhao, mehr als fünfzig Portionen Nudeln der drei Köstlichkeiten und seine strotzende Gesundheit, da konnte man wohl erwarten, dass er seinen Wohltäter nicht vergessen würde!
Dichter Zhao nahm also die hektographierte Zeitschrift des Kreiskulturhauses zur Hand, schlug sie auf der Seite mit seinem Gedicht auf, bemühte sich, wie ein Verschnitt von Li Bo und Du Fu auszusehen, und wedelte Glatzkopf-Li sein Werk hin. Doch als der danach greifen wollte, schlug er ihm blitzschnell die Hand zur Seite, als ob der andere versucht hätte, ihm sein Portemonnaie zu entreißen. Berühren sollte Glatzkopf-Li das kostbare Blatt nicht - seine Hände seien viel zu schmutzig, sagte der Dichter. Nur lesen dürfe er das Gedicht.
Das tat Glatzkopf-Li jedoch nicht. Stattdessen zählte er die Anzahl der Schriftzeichen. »Zu wenig!«, befand er. »Nur vier Zeilen zu sieben Schriftzeichen - gerade mal achtundzwanzig.«
Der Dichter ärgerte sich sehr. »Dafür ist aber jedes Wort kostbar wie eine Perle!«, entgegnete er.