»Alle Exemplare der Geschichte von Hogwarts sindausgeliehen«, sagte sie und setzte sich neben Harry und Ron.
»Es gibteine zweiwöchige Warteliste. Hätte ich doch mein Exemplarnicht zu Hause gelassen, aber es hat bei den vielenLockhart-Büchern einfach nicht mehr in den Koffer gepasst.«»Warum willst du es?«, fragte Harry.
»Aus dem gleichen Grund wie alle andern auch«, sagteHermine, »um die Legende von der Kammer des Schreckensnachzulesen.«»Was ist das?«, sagte Harry rasch.
»Das ist es ja. Ich kann mich nicht erinnern«, sagte Hermineund biss sich auf die Lippe. »Und anderswo kann ich dieGeschichte auch nicht finden -«»Hermine, lass mich deinen Aufsatz lesen«, sagte Ron,verzweifelt auf die Uhr blickend.
»Nein, das möchte ich nicht«, sagte Hermine plötzlich instrengem Ton, »du hast doch zehn Tage Zeit gehabt.«»Ich brauch doch nur noch sechs Zentimeter, nun kommschon -«Es läutete. Ron und Hermine gingen zankend in Geschichteder Zauberei.
Das war das langweiligste Fach auf ihrem Stundenplan.
Professor Binns war der einzige Geist, den sie als Lehrer hatten, und dass er einmal das Klassenzimmer durch die Tafelbetreten hatte, war das Aufregendste, was je in seinem Unterricht passiert war. Er war uralt und schrumplig, und vieleLeute sagten, er habe nicht bemerkt, dass er tot sei. Er wareines Tages einfach aufgestanden, um zum Unterricht zugehen, und hatte seinen Körper in einem Sessel vor demKamin im Lehrerzimmer zurückgelassen; sein Tagesablaufhatte sich seither nicht im Mindesten geändert.
Heute war es noch langweiliger als sonst. Professor Binnsöffnete seine Unterlagen und begann dumpf dröhnend wie einStaubsauger zu lesen, bis fast alle in der Klasse in einenWachschlaf verfallen waren, nur gelegentlich aufmerkend,um einen Namen oder ein Datum zu notieren. Hermine hob dieHand.