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Zwei SPD-Kanzler – zwei Regierungsstile

时间:2014-01-13来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Zwei

Im Dezember haben zwei frühere SPD-Kanzler Geburtstag. 2013 wäre Willy Brandt 100 Jahre alt geworden, Helmut Schmidt wird 95. Die beiden waren sehr verschieden – auch in der Art, wie sie Politik machten.

Willy Brandt wurde 1969 als erster Sozialdemokrat deutscher Bundeskanzler. Viele sahen in ihm einen „deutschen Kennedy“, denn er war jung, smart und beliebt. Unvergessen ist der Moment, als Brandt am 7. Dezember 1970 ein Mahnmal für die Opfer des Warschauer Ghettos in Polen besuchte und davor niederkniete. Diese Geste wird als wichtiger Schritt in Richtung Versöhnung zwischen Deutschland und Polen nach dem Zweiten Weltkrieg und nach den Verbrechen der Nazis gesehen.

Wichtig war für Brandt ein friedliches Europa. „Wir wollen ein Volk der guten Nachbarn sein und werden, im Innern und nach außen“, sagte er 1969. Dieses Ziel versuchte er, mit seiner Ostpolitik zu erreichen. Als erster deutscher Kanzler ging er auf die DDR und andere Staaten des Warschauer Paktes zu. Dafür bekam er im Jahr 1971 den Friedensnobelpreis. Am 18. Dezember 2013 wäre Willy Brandt 100 Jahre alt geworden.

Am 23. Dezember feiert ein anderer großer SPD-Politiker seinen 95. Geburtstag: Helmut Schmidt, deutscher Bundeskanzler zwischen 1974 und 1982. Anders als Brandt fiel er während seiner Regierungszeit nicht durch emotionale öffentliche Auftritte und Reden auf. Er war ein „Macher“, der hart und viel arbeitete. Während Brandt oft unentschlossen und nachgiebig gewesen sein soll, traf Schmidt seine Entscheidungen schnell und konsequent.

In Schmidts Regierungszeit waren vor allem seine Fähigkeiten als Krisenmanager wichtig. 1974 kämpfte die BRD mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise, später hielt die Terrorgruppe RAF das Land in Atem. Schmidts Mut in kritischen Situationen wurde von vielen respektiert. Und das ist vielleicht auch der größte Unterschied zu Willy Brandt: Schmidt wurde respektiert, Brandt aber wurde vor allem geliebt.

Glossar

Stil, -e (m.)hier: die Art, wie man etwas macht

Sozialdemokrat, -en/Sozialdemokratin, -nen – jemand, der Mitglied der SPD ist

jemanden/etwas in jemandem sehen – hier: glauben, dass jemand genauso wie eine andere Person/etwas ist

smart – clever; gewitzt

unvergessen sein – nie vergessen werden; immer in guter Erinnerung bleiben

Mahnmal, -e (n.) – das Denkmal; eine Statue o. Ä., die an ein schlimmes Ereignis erinnert

Ghetto, -s (n.) – hier: ein Lager in der Stadt, in dem die Nazis Juden gefangen hielten

nieder|knien – sich auf die Knie niederlassen

Geste, -n (f.) – hier: die Handlung

ein Schritt in Richtung von etwas – der Beginn von etwas

Versöhnung, -en (f.) – die Tatsache, dass man einen Streit/Konflikt beendet

auf jemanden zu|gehen – hier: freundschaftlichen Kontakt zu jemandem suchen

Warschauer Pakt (m.) – das Militärbündnis sozialistischer Staaten von 1955 bis 1991

durch etwas auf|fallen – hier: das Interesse der Öffentlichkeit durch etwas bekommen

Auftritt, -e (m.) – hier: das Auftreten/die Handlungen einer Person vor vielen Menschen

Macher, - (m.) – hier: jemand, der aktiv wird, um Probleme zu lösen

unentschlossen – so, dass man sich nicht leicht entscheiden kann

nachgiebig – so, dass man seine Meinung schnell ändert, um Konflikte zu vermeiden

konsequent – ohne seine Meinung zu ändern; so, dass man tut, was man sagt

Krisenmanager, -/Krisenmanagerin, -nen – hier: jemand, der gut Probleme lösen kann

     jemanden in Atem halten – hier: jemandem längere Zeit große Probleme machen 
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