In Zukunft könnten Pakete von Drohnen ausgeliefert werden. Das könnte den Verkehr auf den Straßen verringern und Lieferzeiten verkürzen. Damit dies möglich wird, sind allerdings neue Gesetze nötig.
Eine Drohne, die Pakete ausliefert – das hört sich nach Science-Fiction an, könnte aber in einigen Jahren Realität werden. Im Dezember 2013 hat die Deutsche Post DHL in einem Testflug erstmals ein Päckchen mit einer Drohne zugestellt. Genaue Pläne, solche unbemannten Kleinfluggeräte im Zustellbetrieb einzusetzen, gibt es jedoch noch nicht
In den letzten Jahren ist die Zahl der Online-Bestellungen stark gestiegen. Dadurch hat auch der Lieferverkehr auf den Straßen zugenommen. Der Einsatz von Drohnen könnte den Verkehr verringern, meint Herbert Kotzab, Logistik-Experte von der Universität Bremen. Er gibt jedoch zu bedenken, dass es dann zu einer Verschiebung des Verkehrs kommt: „Dann schwirren Drohnen durch die Luft, und wir brauchen dort neue Verkehrsregeln“, sagt er.
Für Versandunternehmen wären Paket-Drohnen in ländlichen, wenig bewohnten Gebieten von Vorteil. Denn dort sind Zustellungen über die Straße oft unwirtschaftlich. Durch Drohnen könnte auch die Zeit, die zwischen der Bestellung und der Auslieferung einer Ware liegt, verkürzt werden. Amazon-Chef Jeff Bezos gab an, dass Pakete seiner Firma bereits nach 30 Minuten bei den Kunden ankommen könnten.
Aber zunächst sind in Deutschland neue Gesetze nötig, damit der Einsatz von Paket-Drohnen überhaupt möglich wird. Bisher dürfen Drohnen zum Beispiel nur in Sichtweite eines Piloten benutzt werden und nur bis zu einer bestimmten Höhe fliegen. Kotzab sieht noch ein ganz anderes Problem. Er sagt: „Man kann super etwas im Internet bestellen, es wird auch sehr toll im Verteilzentrum vorbereitet und auf den Weg gebracht. Aber wenn niemand zu Hause ist, kann auch die Drohne nichts zustellen.“Glossar
Zusteller, -/Zustellerin, -nen – hier: jemand, der Pakete bringt (Verb: jemandem etwas (z. B. einen Brief/ein Paket) zu|stellen)
Drohne, -n (f.) – ein kleines fliegendes Objekt, in dem kein Pilot sitzt, sondern das aus der Entfernung (z. B. per Satellit) gesteuert wird
etwas aus|liefern – etwas → zustellen (Substantiv: die Auslieferung); jemandem etwas bringen
etwas verringern – etwas verkleinern; etwas weniger machen
etwas verkürzen – die Dauer von etwas kürzer machen
Science-Fiction (f., nur Singular, aus dem Englischen) – hier: eine Zukunftsvision; ein Thema, das so unwahrscheinlich ist, dass es aus einem Zukunftsroman zu kommen scheint
unbemannt – so, dass ein Fahrzeug o. Ä. ohne Fahrer oder Pilot fährt/fliegt
Zustellbetrieb (m., nur Singular) – hier: die tägliche Arbeit, Pakete an Kunden zu liefern
Logistik (f., nur Singular) – der Transport und alles, was damit zusammenhängt
etwas zu bedenken geben – darauf hinweisen, dass man etwas berücksichtigen sollte
Verschiebung, -en (f.) – hier: der Wechsel eines Ortes
schwirren – hier: fliegen
Versandunternehmen, - (n.) – die Firma, die Waren verschickt
von Vorteil sein; etwas ist von Vorteil – positiv sein; einen Vorteil bringen
unwirtschaftlich – hier: so, dass etwas viel kostet, aber wenig Geld einbringt
in Sichtweite – so, dass etwas/jemand so nah ist, dass es/er gesehen werden kann
Verteilzentrum, -zentren (n.) – der Ort, an dem die Pakete verpackt und verschickt werden
etwas auf den Weg bringen – hier: etwas abschicken/ausliefern