Doping im Profisport gibt es leider nach wie vor. In Deutschland ist die Nationale Anti-Doping-Agentur den schwarzen Schafen auf der Spur. Doch der Stiftung fehlt es an Geld.
Ex-Radprofi Jan Ullrich gilt seit Februar 2012 offiziell als Dopingsünder. Das entschied der Internationale Sportgerichtshof. Ullrich hatte sich wegen vieler Vorwürfe bereits 2007 aus dem aktiven Radsport zurückgezogen. Damals hatte sein Fall ein großes Medienecho hervorgerufen, doch seitdem ist es ruhig geworden um den einzigen deutschen Tour-de-France-Sieger wie um das Thema Doping allgemein.
Dabei ist das Problem noch genauso aktuell. Viele Manipulationen bleiben unentdeckt, weil ständig neue Medikamente und Methoden benutzt werden, um die Leistung von Sportlern auf illegale Weise zu verbessern. Die Betrüger sind im ewigen Wettlauf mit den Dopingfahndern meistens einen entscheidenden Schritt voraus. Dabei waren die Chancen der Fahnder in Deutschland anfangs gar nicht schlecht.
2002 wurde in Bonn die Nationale Anti-Doping-Agentur – kurz NADA – gegründet, mit einem Startkapital von 13 Millionen Euro. Das Geld kommt dabei aus verschiedenen Quellen: Die Bundesländer zahlen gerade einmal 14.000 Euro, die Bundesregierung übernimmt rund ein Drittel des Jahresetats, und den Rest finanzieren private Sponsoren. Für eine erfolgreiche Arbeit der Stiftung reicht das allerdings nicht aus.
In der Politik wird die finanzielle Verantwortung aber gerne zwischen Bund und Ländern hin- und hergeschoben. Und in der Wirtschaft ist man zwar an einem sauberen Ruf des Sports interessiert, aber bei der finanziellen Unterstützung von Aktionen gegen Doping zögert man. Und solange sich dieser Zustand nicht bessert, ist nicht nur das gute internationale Ansehen der NADA in Gefahr. Die Dopingsünder haben auch immer leichteres Spiel.