Ardhi: Taramtaram, hallo, herzlich willkommen zu „Grüße aus Deutschland“.
Anna: Sie hören die Folge „Der Nachtvogel“, Teil D.
Ardhi: Taramtaramtaramtamta …
Anna: Ja, Ardhi. Warst du etwa beim Zahnarzt?
Ardhi: Sieht man das?
Anna: Na klar, deine dicke Backe ist weg.
Ardhi: Mhm!
Anna: Du siehst ja auf einmal richtig hübsch aus!
Ardhi: Mhm! (Er räuspert sich.)
Anna: Ardhi hatte nämlich Zahnprobleme.
Ardhi: Na ja, der Zahn musste raus.
Anna: Und, war’s schlimm?
Ardhi: Na ja ... es hat schon weh getan, aber ... eigentlich war die Angst vor dem
Zahnarzt viel schlimmer.
Anna: Ja, ich glaube, das ist oft so … Angst kann uns blockieren, so dass wir gar
nichts mehr machen können.
Ardhi: Durch Angst kann man aber auch aktiv und kreativ werden.
Anna: Hören wir noch mal Ausschnitte aus den Interviews der letzten drei Teile. Lucy,
Leo und Roland haben erzählt, was sie machen, wenn sie Angst haben.
Ardhi: Lucy hat Angst vor Schulaufgaben, vor Tests.
Lucy: Also, vor Schulaufgaben geh ich auf den Flur und … ähm … rede mir
gut zu und atme tief durch. Und dann geh’ ich wieder rein und dann
schreib’ ich einfach die Arbeit.
Anna: Leo hat Angst, wenn er abends allein zu Hause ist.
Marion: Kannst du mit jemandem über deine Angst reden?
Leo: Ja, mit Freunden, oft, und mit Eltern halt.
Marion: Und nützt das was?
Leo: Ja, doch.
Ardhi: Roland hatte Angst vor der Höhe. Deshalb fing er an auf Berge zu klettern,
also auf Berge zu steigen.
Anna: Am Anfang war das natürlich sehr schwierig für ihn, aber zwei Dinge haben
ihm geholfen.
Roland: Aber die Angst ist dann langsam weggegangen, weil ich gemerkt habe,
einmal, ich war gesichert, ich war angeseilt, dann hatte ich meine Kameraden
um mich, die dafür gesorgt haben, dass mir nichts passiert …
Ardhi: Der Junge in der Geschichte „Der Nachtvogel“ hat auch etwas gemacht, um
seine Angst zu vertreiben1, um seine Angst loszuwerden.
Anna: Der Junge hat also seine Angst vertrieben, so dass sie nicht mehr da war. Wie
er das gemacht hat, erfahren Sie heute im Schluss der Geschichte.
Ardhi: Und das ist bisher passiert:
Anna: Ein Junge hatte immer große Angst, wenn seine Eltern abends weggingen und
ihn allein ließen. Er hörte dann komische2 Geräusche, ein Knacken und ein
Rascheln. Und er sah einen großen Vogel vor seinem Fenster, den Nachtvogel.
Ardhi: Eines Abends war der Junge wieder allein. Da klingelte es an der Wohnungstür.
Der Junge machte aber nicht auf, weil er Angst hatte. Dann hörte der Junge,
wie der Nachtvogel am Fenster klopfte. Der Junge warf eine Blumenvase
und warf auf den Vogel. Die Fensterscheibe zerbrach und der Vogel war fort.
Der Junge hatte ihn vertrieben. Der Vogel war also fort. Da kommen die Eltern
des Jungen zurück. Wie reagieren sie?
Auf der Straße unten hörte der Junge seine Eltern rufen. Er rannte auf den Flur, er
fand im Dunkeln sofort den Lichtschalter und den Knopf vom Türöffner. Er riss die
Wohnungstür auf und lief den Eltern entgegen. Er lachte, so froh war er, dass sie da
waren. Aber sie schimpften. Ihre schönen Ausgehkleider waren nass vom Blumenwasser.
„Was soll denn das wieder heißen?“, fragte der Vater. „Jetzt ist die Scheibe
kaputt!“ „Und mein Mantel! Sieh dir das an!“, rief die Mutter.
Ardhi: Der Junge war sehr froh, dass seine Eltern jetzt da waren. Und wie reagierten
seine Eltern?
Aufgabe
Ardhi: Die Eltern schimpften.
Anna: „Schimpfen“ bedeutet: man ist über jemanden wütend und spricht laut mit ihm.
Ardhi: Die Eltern schimpften, weil ihre Kleider nass waren und weil die Fensterscheibe
kaputt war.
Anna: Tja, warum wohl waren ihre Kleider nass?
Aufgabe
Ardhi: Weil der Junge die Blumenvase aus dem Fenster geworfen hat. Und die Eltern
standen wohl gerade unter dem Fenster.
Anna: Oh je! Diese beiden Wörter sind für das Folgende wichtig: „Das Schellen“.
Ardhi: Das heißt: „das Klingeln“. Und: „die Stange“: das ist ein langer Stock aus Holz
oder me-tall.
Anna: Die Eltern erzählen jetzt, was sie erlebt haben.
Ardhi: Sie standen vor dem Haus. Was haben sie zuerst gemacht? Und was haben
sie dann gemacht?
„Der Nachtvogel war am Fenster“, sagte der Junge. „Der Nachtvogel hat mit seinem
Schnabel3 ans Fenster gepickt.“
„Unsinn!“, sagte der Vater. „Wir hatten den Schlüssel vergessen und du hast das
Schellen nicht gehört. Darum haben wir mit einer Stange vom Bauplatz4 an dein
Fenster geklopft.“
Ardhi: Die Eltern hatten den Schlüssel vergessen. Was haben sie zuerst gemacht?
Aufgabe
Anna: Sie haben erst geschellt oder geklingelt.
Ardhi: Aber der Junge hat nicht aufgemacht.
Anna: Dann haben sie mit einer Stange ans Fenster des Jungen geklopft.
Ardhi: Aber für den Jungen gibt es den Nachtvogel wirklich. Leider können seine Eltern
das nicht verstehen.
Anna: Wenn Sie jetzt den Schluss der Geschichte hören: Was würden Sie sagen: Ist
das eher ein „Happy End“ oder eher nicht?
„Es war der Nachtvogel, wirklich!“, sagte der Junge. „Der Nachtvogel war es!“
Aber die Eltern verstanden das nicht. Sie gingen immer wieder am Abend fort und
ließen den Jungen allein. Er hatte immer noch Angst, er hörte immer noch das Rauschen
und Rascheln und Knacken. Aber das war nicht so schlimm.
Denn der Nachtvogel kam nie mehr wieder, den hatte er vertrieben. Er selbst hatte
ihn vertrieben, er ganz allein.
Wiederholung mit Nachsprechpausen
Ardhi: Die Wiederholung.
Anna: Die Eltern ließen den Jungen allein.
Ardhi: Die Eltern ließen den Jungen allein.
Anna: Die Eltern schimpften.
Ardhi: Die Eltern schimpften.
Anna: Der Nachtvogel kam nie mehr wieder.
Ardhi: Der Nachtvogel kam nie mehr wieder.
Anna: Er allein hatte ihn vertrieben.
Ardhi: Er allein hatte ihn vertrieben.
Anna: Tschüs, bis zum nächsten Mal.
Ardhi: Und wenn Sie mal so einen blöden Nachtvogel sehen ...
Anna: ... dann nehmen Sie doch einfach eine schöne, große Blumenvase …
Ardhi: …und dann: ...
Anna: Ups ...
Ardhi: Um Gottes willen! Das war der Computer! Oh, das gibt Ärger …