Anna: Hallo! Hier sind wir wieder!
Ardhi: (gedämpft) Hallo. Hier ist „Grüße aus Deutschland“.
Anna: Sie hören heute Teil C der Folge: „Der Nachtvogel“.
Ardhi: (gedämpft) In der Geschichte „Der Nachtvogel“ geht es um Angst. Sie hören
heute den dritten Teil. Vorher erzählt aber noch ein Mann von seiner Angst.
Anna: Na, und du? Hast du immer noch Zahnschmerzen?
Ardhi: Ja, leider.
Anna: Und du willst immer noch nicht zum Zahnarzt gehen?
Ardhi: Och … ist nicht nötig …
Anna: Na, wie du meinst. Dann hören wir jetzt Roland.
Ardhi: Roland hatte als Jugendlicher immer Angst vor der Höhe.
Anna: Er hatte also Angst, wenn er zum Beispiel auf einem Berg oder einem Turm
war.
Marion: Es gibt ja sicher etwas, wovor Sie Angst haben. Wovor haben Sie
Angst?
Roland: Ich kann eigentlich nur darüber berichten, wovor ich Angst hatte: das
war einfach vor der Höhe. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl gehabt,
ein flaues Gefühl im Magen und das hatte ich eigentlich aber nur bis
zum 15. Lebensjahr, dann war’s vorbei.
Anna: Roland hatte ein flaues Gefühl im Magen, also im oberen Bauch.
Ardhi: „Ein flaues Gefühl“ – das ist so ein Gefühl, als ob einem ein bisschen schlecht
wäre.
Anna: Wie spürt man seine Angst eigentlich noch?
Ardhi: Ja, zum Beispiel: Man zittert vor Angst.
Anna: Man kann auch vor Kälte zittern: Brrrr. Woran merkt man noch, dass man
Angst hat?
Aufgabe
Anna: Zum Beispiel: Man schwitzt vor Angst. Es ist einem so heiß, dass einem der
Schweiß, also Wasser, den Körper herunterläuft.
Ardhi: Das Herz klopft ganz stark.
Anna: Man kann vor Angst nicht einschlafen.
Ardhi: Roland erzählt jetzt, was er gegen seine Angst vor der Höhe gemacht hat.
Anna: Das Wort „klettern“ ist dabei wichtig. Was könnte das heißen?
Roland: Aber ein Freund von mir hat zu mir gesagt, einfach nur in den Bergen
herumlaufen, das ist langweilig. Komm doch mit, bei uns gibt es Kletterkurse
oder die Möglichkeit zu klettern. Und er hat mich dann mitge -
nommen in die Jugendabteilung des Alpenvereins. Dann haben wir ei
nen Ausflug gemacht an den Gardasee, sind dann auf Berge gegangen,
ich habe angefangen zu klettern und das war das große Erlebnis.
Marion: Auf einmal war die Angst weg?
Roland: Am Anfang natürlich nicht. Denn man hängt dann am Felsen und blickt
hinunter in die Tiefe …
Ardhi: Roland ist auf einen Berg geklettert. Verstehen Sie, was das heißt?
Aufgabe
Anna: „Klettern“ bedeutet: auf einen Berg steigen und dabei auch die Hände benutzen.
Ardhi: Ein Freund hat Roland in die Jugendabteilung des Alpenvereins mitgenommen.
Der Alpenverein ist eine Organisation, die die Natur in den Alpen
schützt.
Anna: Und man kann dort auch klettern lernen.
Ardhi: Aber was hat Roland die Angst genommen? Denn er hatte beim Klettern ja
immer noch Angst.
Anna: Was hat Roland die Angst genommen? Zwei Dinge waren wichtig.
Roland: Aber die Angst ist dann langsam weggegangen, weil ich gemerkt habe,
einmal, ich war gesichert, ich war angeseilt, dann hatte ich meine Kameraden
um mich, die dafür gesorgt haben, dass mir nichts passiert.
Und ich glaube, diese Sicherheit und die Kameradschaft der anderen
hat mir dann langsam die Angst genommen. Und jetzt gibt es die nicht
mehr und ich klettere weiterhin.
Ardhi: Was hat Roland die Angst genommen?
Anna: Das Erste hat mit einem Gegenstand zu tun.
Aufgabe
Ardhi: Roland war angeseilt, also er hing an einem Seil, an einem Strick.
Anna: Das Zweite hat mit Menschen zu tun.
Aufgabe
Ardhi: Seine Kameraden haben Roland die Angst genommen. Also: die anderen
jungen Leute, die mit ihm geklettert sind.
Anna: So ist also Rolands Angst weggegangen.
Ardhi: In der Geschichte „Der Nachtvogel“ geht es auch um Angst.
Anna: Ein Junge hatte immer Angst, wenn seine Eltern abends weggingen. Er sah
dann immer einen großen Vogel vor seinem Fenster.
Ardhi: Eines Abends waren seine Eltern wieder einmal weg. Da kam wieder der
Nachtvogel und schlug mit seinem Schnabel1 an das Fenster.
Einmal, zweimal, immer wieder, immer lauter, und gleich würde das Glas zerbrechen,
gleich würde der Vogel ins Zimmer springen. Der Junge packte die Blumenvase vom
Tisch neben dem Bett. Er schleuderte sie zum Fenster. Das Glas zersplitterte. Wind
fuhr ins Zimmer, dass der Vorhang hoch an die Wand schlug, und der Vogel war fort.
Anna: Haben Sie alles verstanden? Nicht alles? Dann noch mal etwas langsamer.
Ardhi: „Der Junge packte die Blumenvase vom Tisch neben dem Bett.“
Anna: „Die Blumenvase“ – das ist:
Aufgabe
Anna: Das ist ein Gefäß mit Wasser für Blumen.
Ardhi: Er packte die Blumenvase.
Anna: Was kann man noch sagen für das Wort: „packen“?
Aufgabe
Ardhi: Zum Beispiel: „nehmen“. Er nahm die Blumenvase.
Ardhi: „Etwas packen“ bedeutet: etwas schnell nehmen und festhalten.
Anna: Man kann auch jemanden packen, zum Beispiel:
Ardhi: Hilfe! Anna hat mich am Arm gepackt!
Anna: Ein blöderes Beispiel konntest du nicht finden?
Ardhi: Wieso ich? Na ja, gut. Also: „Er schleuderte die Blumenvase zum Fenster.“
Anna: Was kann man noch für das Wort „schleudern“ sagen?
Aufgabe
Ardhi: Werfen. Er warf die Blumenvase zum Fenster.
Anna: Und was passiert, wenn man eine Vase gegen ein Fenster wirft?
Aufgabe
Ardhi: Die Fensterscheibe geht kaputt.
Anna: Oder, etwas schöner ausgedrückt:
Ardhi: Das Glas zersplittert.
Anna: Das Glas zerbricht in tausend Stücke.
Ardhi: „Wind fuhr ins Zimmer.“
Anna: Wie kann man das noch anders sagen?
Aufgabe
Ardhi: Zum Beispiel: Wind kam ins Zimmer.
Anna: „Der Vorhang schlug hoch an die Wand.“
Ardhi: Was ist ein „Vorhang“?
Aufgabe
Anna: „Der Vorhang“ - ein Sichtschutz, ein Stoff vor dem Fenster. Damit man nicht
ins Zimmer schauen kann.
Ardhi: Hören wir jetzt diese Stelle noch mal.
Der Junge packte die Blumenvase vom Tisch neben dem Bett. Er schleuderte sie
zum Fenster. Das Glas zersplitterte. Wind fuhr ins Zimmer, dass der Vorhang hoch
an die Wand schlug, und der Vogel war fort.
Anna: Puh, das war aufregend, nicht war?
Ardhi: Aber was war das nun wirklich, dieser Nachtvogel? Und ist er noch einmal gekommen?
Anna: Das erfahren wir …
Ardhi: … nächstes Mal.
Anna: Und jetzt: die Wiederholung.
Wiederholung mit Nachsprechpausen
Anna: Roland hatte Angst vor der Höhe.
Ardhi: Roland hatte Angst vor der Höhe.
Anna: Er ist auf einen Berg geklettert.
Ardhi: Er ist auf einen Berg geklettert.
Anna: Das hat ihm seine Angst genommen.
Ardhi: Das hat ihm seine Angst genommen.
Anna: Tschüs.
Ardhi: Tschüs.
Ardhi: Du, Anna.
Ardhi: Ja?
Ardhi: Kennst du einen guten Zahnarzt?
Anna: Klar! Meiner. Meiner ist gut.
Ardhi: Aha, ja, aber er hat vielleicht keinen Termin frei, oder?
Anna : Ach, bestimmt. Ich geb’ dir gleich die Telefonnummer ...