Anna: Hallo und herzlich willkommen zu „Grüße aus Deutschland".
Ardhi: Hallo! Sie hören die Folge: „Studieren in Deutschland“.
Anna: Liebe Hörerinnen und Hörer, wir geben Ihnen dieses Mal Informationen zum
Studium an deutschen Universitäten.
Ardhi: Vielleicht überlegen Sie ja selbst, ein Studium an einer deutschen Universität
zu beginnen?
Anna: Wer kann denn überhaupt an einer deutschen Universität studieren?
Ardhi: Ja, also … man muss gewisse Voraussetzungen mitbringen. Anders gesagt:
Man muss bestimmte Bedingungen erfüllen. Die Voraussetzung – etwas, was
man vorher haben oder können muss.
Anna: Na gut, man muss gewisse Voraussetzungen mitbringen. Aber welche?
Ardhi: Da ist zum Beispiel der Schulabschluss. Die deutschen Universitäten akzeptieren
nicht jeden Schulabschluss.
Anna: Und wo kann man sich da informieren?
Ardhi: Im Internet nachschauen. Also unter dieser Internetadresse können Sie sehen,
ob ihr Schulabschluss hier akzeptiert wird: www.daad.de.
Anna: Und dann?
Ardhi: Dann muss man sich durchklicken zu: „Voraussetzungen zur Zulassung“. Und
da sind alle Informationen, übrigens auch auf Englisch und Spanisch … Aber
das brauchen Sie ja nicht, liebe Hörerinnen und Hörer.
Anna: (leise und spöttisch) Ardhi ist heute ja besonders nett. Vorsicht! Gleich will er
Ihnen was verkaufen.
Ardhi: (hat nichts gehört) Eine weitere Voraussetzung zur Zulassung sind Deutschkenntnisse.
Anna: „Die Zulassung“ - das bedeutet: die Erlaubnis an einer Universität zu studieren.
Ist es eigentlich egal, wo man Deutsch gelernt hat?
Ardhi: Ja. Da gibt es zum Beispiel das Goethe-Institut mit seinen anspruchsvollen1
Kursen …
Anna: „Das Goethe-Institut mit seinen anspruchsvollen Kursen“? - Sag mal, geben
die dir noch Extrageld dafür, dass du hier Werbung2 machst?
Ardhi: Also hör mal! Äh … wie gesagt, das Goethe-Institut mit seinen anspruchsvollen
Kursen und seiner wunderbaren Sendung „Grüße aus Deutsch…“
Anna: Liebe Hörerinnen und Hörer, nach unserer kleinen Werbepause geht es nun
weiter mit Informationen zum Studium in Deutschland.
Ardhi: Ja, äh … eine weitere Voraussetzung ist: Man muss nachweisen, dass man
ein Jahr lang sein Studium finanzieren kann.
Anna: Also, dass man genug Geld zum Leben hat.
Ardhi: Und wenn man alle äußeren Voraussetzungen mitbringt, dann …
Anna: (gespannt) Ja?
Ardhi: … dann wird es besonders schwierig.
Anna: (erstaunt) Ach!
Ardhi: Welches Studienfach wählt man?
Anna: Na ja, das Fach, das einen interessiert. Zum Beispiel Slavistik oder … Medizin
oder …
Ardhi: Aber da kann es trotzdem Probleme geben. Hören Sie nun Stefan. Er studiert
das Fach Elektrotechnik und spricht jetzt über sein erstes Jahr an der Universität.
Anna: Welches Problem hatte Stefan mit seinem Fach?
Stefan: Äh … vom Studium her, vom Fachlichen her, war's doch anders als erwartet.
Es war wesentlich anspruchsvoller, als man sich das so
eigentlich vorgestellt hatte. Oder wie man das zumindest von anderen
Leuten aus anderen Studienfächern gehört hat.
Erwin: Also, Elektrotechnik ist ein sehr schwieriges Fach?
Stefan: Ich würd’ nicht unbedingt sagen, schwierig, es ist ein sehr spezielles
Fach. Also man braucht gewisse Voraussetzungen dafür, die man einfach
von Haus aus3 mitbringen muss, sonst tut man sich richtig schwer.
Anna: Welches Problem hatte Stefan mit seinem Fach?
Aufgabe
Ardhi: Es war anders als erwartet.
Anna: Also: anders als er vorher gedacht hatte.
Ardhi: Es war anspruchsvoller, schwieriger als erwartet.
Anna: Na ja, es ist ja bekannt, dass man in naturwissenschaftlichen Fächern, also in
… Physik, Informatik oder Elektrotechnik, besonders viel lernen muss. Es ist
ziemlich stressig.
Ardhi: Die geisteswissenschaftlichen Fächer dagegen, zum Beispiel Philosophie oder
… Germanistik, folgen noch dem „Humboldtschen Bildungsideal“.
Anna: Puh, das müssen wir erklären. Also: Humboldt war ein Politiker und Gelehrter.
Er lebte Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts. Für Humboldt sollte Bildung
universal sein, also sehr vieles umfassen.
Ardhi: Ihm waren vor allem die Sprachen und die antike Kunst wichtig. Während des
Studiums soll man genug Zeit haben, auch andere Fächer kennen zu lernen.
Man soll Zeit haben zu forschen, also etwas über ein bestimmtes Thema herauszufinden.
Man soll das machen können, was einen interessiert.
Anna: So ein Studium dauert natürlich auch länger. Normalerweise ungefähr fünf
Jahre. Und manche Studenten haben den Begriff „forschen“ … vielleicht etwas
falsch verstanden und ihr Studium in Cafés und Discos verlegt.
Ardhi: (leicht genervt) Ach, immer die gleiche Kritik! Die Idee ist doch wichtig.
Und die Idee von Humboldt war, dass das Studium die ganze Persönlichkeit
eines Menschen bildet, dass es seinen Charakter formt. Also den Menschen
nicht eng, sondern weit macht. Nicht Spezialisierung, sondern universale Bildung.
Anna: Das ist ja alles sehr schön, aber wir leben in einer anderen Zeit als Humboldt.
Man studiert heute aus anderen Gründen. Hören wir dazu Philipp.
Philipp: Die Ausbildung an der Universität wird zunehmend als kurze Übergangsphase4,
bevor man endlich arbeiten kann, gesehen, und nicht
mehr als Lebensabschnitt5, in dem man einmal sich selber weiterentwickelt
und einfach das lernt, was man gerne lernen will. Sondern man
lernt das, was man braucht, um nachher einen Job zu haben, wo man
Geld verdienen kann.
Anna: Warum will man heute studieren?
Aufgabe
Ardhi: Um später einen Job zu haben, wo man Geld verdienen kann. Na, zum Glück
sind nicht alle so. Philipp studiert Geschichte – weil er sich weiterentwickeln
will, weil er sich positiv verändern möchte.
Anna: Ja, und dann hat er sechs Jahre lang studiert und vier Jahre lang promoviert
und sich weiterentwickelt … Und dann findet er keine Arbeit. Ist das positiv?
Ardhi: Ich glaube, dass man genau solche Menschen braucht, in der Politik zum Beispiel
… Menschen, die nicht nur Spezialwissen haben, sondern die universal
denken können. Aber sich entwickeln braucht auch Zeit.
Anna: Na, wenn du meinst. Aber für diejenigen, die kürzer studieren wollen, gibt es
auch eine andere Möglichkeit …
Studentin: Genau. Ich werde jetzt im Sommer mit dem „Bachelor of Science“ fertig
und möchte meinen Master in Frankreich machen.
Anna: Das war eine Studentin der Informatik. Sie studiert an einer deutschen Universität,
aber in einem internationalen Studiengang
Ardhi: (ironisch) Da kann man schon nach drei Jahren den Bachelor machen.
Anna: Ja, und nach weiteren zwei Jahren den Master. Und: Man muss kein Deutsch
können, weil die Studiensprache Englisch ist.
Ardhi: Ja, aber dafür hat man viel Stress und keine Zeit für sich.
Anna: Aber dafür wird der Abschluss überall akzeptiert.
Ardhi: Na ja, ich bin ja eher für das traditionelle Studium. Auf jeden Fall können Sie
sich informieren unter: www.campus-germany.de. Sie finden dort alle Universitäten,
Hochschulen und alle Fächer, die man studieren kann.
Anna: Ich sag’s noch mal: www.campus-germany.de
Ardhi: Und jetzt noch eine ganz traditionelle Wiederholung mit viel Zeit zum Nachsprechen.
Wiederholung mit Nachsprechpausen
Anna: Das Studium war anders als erwartet.
Ardhi: Das Studium war anders als erwartet.
Anna: Das Fach ist anspruchsvoll.
Ardhi: Das Fach ist anspruchsvoll.
Anna: Man muss gewisse Voraussetzungen mitbringen.
Ardhi: Man muss gewisse Voraussetzungen mitbringen.
Anna: Noch mehr Informationen zum Studium in Deutschland bekommen Sie übrigens
noch in den Folgen „Zwischen Job und Studium“ und „Studentenleben –
die Zimmersuche“.
Ardhi: (werbemäßig) Tja, Hörer von „Grüße aus Deutschland“ wissen mehr!
Anna und Ardhi: Tschüs!
Anna: Du, Ardhi, jetzt sag schon, wie viel hast du für die Werbung bekommen?
Ardhi: Für welche Werbung?
Anna: „… anspruchsvolle Kurse“ „… diese wunderbare Sendung“ …
Ardhi: Ja, wir sind doch auch wunderbar.
Anna: So so.
Ardhi: Na einer muss es doch mal sagen, oder?