Ardhi: ... ja, und damals, in Afrika, da hab’ ich geschwitzt! Da war es heiß, wochenlang
über 50 Grad! Die Sonne schien Tag und Nacht und ...
Anna: So, so, die Sonne schien auch nachts. Interessant!
Ardhi: Ja, ja, und man konnte … man konnte im Sand Eier braten und Teewasser
kochen und ...
Anna: So ein Unsinn! Was erzählst du da für Geschichten! Oh, hallo, liebe Hörerinnen
und Hörer.
Ardhi: Hallo. Hier ist wieder „Grüße aus Deutschland“.
Anna: Heute mit Teil A der Folge:
Ardhi: „Münchhausen“. Das ist der Name eines Mannes, der …
Anna: Du, Ardhi ...
Ardhi: Ja?
Anna: Ich habe eine Idee. Wer von uns Unsinn redet, muss einen Euro zahlen. Und
am Schluss gehen wir von dem Geld essen.
Ardhi: Nein, das können wir nicht machen. Da wirst du ja arm!
Anna: Wieso ich? Du hättest eigentlich schon einen Euro zahlen müssen!
Ardhi: Was? Das ist aber nicht fair von dir!
Anna: Ich habe ja gesagt: du hättest einen Euro zahlen müssen. Du musst jetzt noch
nicht zahlen. Erst beim nächsten Mal.
Ardhi: Nett von dir, Anna.
Anna: Ja, so bin ich.
Ardhi: Wo waren wir eigentlich? ... Ach ja, Münchhausen. Herr Münchhausen lebte
im 18. Jahrhundert.
Anna: Dieser Mann machte eine Reise nach Russland. Mit welchem Verkehrsmittel
macht er wohl die Reise nach Russland, damals, im 18. Jahrhundert?
Aufgabe
Anna: Vielleicht mit einer Kutsche, das ist ein Wagen, der von einem Pferd gezogen
wird.
Ardhi: Das wäre möglich gewesen. Aber Münchhausen hat sich auf ein Pferd gesetzt
und ist nach Russland geritten. Reiten, ritt, ist geritten.
Anna: Er hat später eine Geschichte über seine Reise geschrieben.
Ardhi: Diese Geschichte heißt: „Guten Morgen auf dem Friedhof“.
Anna: Ein komischer Titel. Denn „der Friedhof“ ist …
Aufgabe
Anna: Ein Friedhof ist ein Ort, wo die Toten begraben werden. Na, das kann ja heiter
werden!
Ardhi: Münchhausen besuchte Russland im Winter. Es lag Schnee und ein kalter
Wind blies. Münchhausen fror.
Anna: Was bedeutet das: Er fror?
Aufgabe
Anna: Münchhausen fror, ihm war kalt.
Ardhi: Frieren, fror, hat gefroren.
Anna: Münchhausen ritt also auf seinem Pferd durch das winterliche Russland. Eines
Abends gab es ein Problem. Was war das Problem? Hören wir seine Geschichte.
Münchhausen: Guten Morgen auf dem Friedhof
Meine erste Reise nach Russland machte ich mit meinem Pferd
mitten im Winter. Das war ganz schön dumm und leichtsinnig,
werdet ihr sagen. Ein so kaltes Land besucht man doch nicht in
der kältesten Jahreszeit – und dann noch mit einem Pferd!
Aber ihr müsst wissen: Im Herbst sind die Straßen in Polen und
Russland schlecht vom Regen und im Frühling und Sommer sind
sie staubig und trocken. Nein, nein, der Winter war gar nicht
schlecht. Nur hatte ich mich nicht warm genug angezogen, ich
hatte nur einen dünnen Mantel dabei. Ein eiskalter Wind blies,
und ich fror jeden Tag mehr. Überall lag Schnee, so viel Schnee,
dass ich oft nichts sah, keinen Baum, keinen Weg, nichts, nur
Schnee. Es war so kalt, dass mir das Blut im Körper gefror.
Eines Tages wurde es sehr spät, es war schon dunkel, und ich
fand kein Dorf, kein Gasthaus, nichts, um zu schlafen. Den ganzen
Tag hatte ich keinen Menschen gesehen, den ich nach dem
Weg hätte fragen können. Ich war todmüde und fast erfroren, als
ich vom Pferd stieg und es an einer Baumspitze festband, die
aus dem Schnee herausschaute.
Anna: Eines Abends hatte Münchhausen während seiner Reise ein Problem. Was
war das Problem?
Aufgabe
Ardhi: Eines Abends fand Münchhausen nichts, um zu schlafen, kein Dorf, kein Gasthaus
…
Anna: Münchhausen konnte auch nicht einfach jemanden fragen: „Entschuldigen Sie
bitte, wo ist denn hier ein Gasthaus?“
Ardhi: Denn: Er hatte den ganzen Tag keinen Menschen gesehen, den er nach dem
Weg hätte fragen können.
Anna: Er hatte also nicht die Möglichkeit gehabt, jemanden nach dem Weg zu fragen.
Er hatte niemanden gesehen, den er nach dem Weg hätte fragen können.
Ardhi: Seine Situation war gefährlich, denn es war Winter und eiskalt.
Anna: „Eiskalt“ – wie könnte man das mit anderen Worten sagen?
Aufgabe
Ardhi: Sehr kalt. Oder: So kalt, dass überall Eis war. Wenn es kalt ist, gefriert das
Wasser und wird zu Eis.
Anna: Wie heißt das in Ihrer Muttersprache?
Ardhi: „Das Wasser gefriert“?
Aufgabe
Anna: Das Wasser gefriert -
Ardhi: … gefrieren, gefror, ist gefroren.
Anna: Münchhausen fror.
Ardhi: Und weil er so lange draußen war, war er fast erfroren.
Anna: Was könnte das bedeuten:
Ardhi: „Er war fast erfroren“?
Aufgabe
Anna: Es war so kalt, dass er fast tot war. Er war fast erfroren.
Ardhi: Erfrieren, erfror, ist erfroren.
Anna: Aber Münchhausen fror nicht nur, er war auch todmüde, denn er war den ganzen
Tag schon unterwegs.
Ardhi: „Todmüde“ -
Anna: Wie kann man das anders sagen?
Aufgabe
Ardhi: Sehr, sehr müde. So, und jetzt ziehen Sie bitte Ihren Mantel an, denn gleich
wird es sehr kalt.
Anna: Wir hören uns jetzt die Sätze mit diesen frostigen1 Wörtern noch mal an:
„frieren“, „gefrieren“ und „erfrieren“.
Münchhausen: Ein eiskalter Wind blies, und ich fror jeden Tag mehr.
Münchhausen: Es war so kalt, dass mir das Blut im Körper gefror.
Münchhausen: Ich war todmüde und fast erfroren, als ich vom Pferd stieg und es
an einer Baumspitze festband, die aus dem Schnee heraus
schaute.
Anna: Äh ... wie bitte, er band das Pferd an einer Baumspitze fest? Also am oberen
Teil von einem Baum?
Ardhi: Ja.
Anna: Aber das ist doch Unsinn!
Ardhi: Das war eben ein kleiner Baum. Und der Schnee lag sehr hoch.
Anna: Hm …
Ardhi: Und wie die Geschichte weitergeht, hören Sie beim nächsten Mal. Tschüs.
Anna: Tschüs.
Anna: Du, Ardhi ...
Ardhi: Ja.
Anna: Warum hast du keinen Unsinn mehr erzählt?
Ardhi: Ich hab’ dir doch schon gesagt, ich erzähle nie Unsinn.
Anna: Jetzt haben wir kein Geld für’s Essen!
Ardhi: Dann musst du eben selbst kochen.
Anna: Oh, keine Lust.
Ardhi: Tja, dann weiß ich auch nicht …