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德语听力:历史上的今天2013年5月13日-Die "Venus vom Hohlen Fels" wird präsentiert

时间:2013-06-13来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
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In einer Höhle bei Schelklingen wurde die "Venus vom Hohlen Fels" gefunden. Am 13. Mai 2009 wurde die Statuette aus der Steinzeit öffentlich vorgestellt und hat viel Rätselraten ausgelöst.
 

Selbst seriöse Medien gerieten in Ekstase: Der "Spiegel" titelte: "Steinzeit-Sexsymbol betört Forscher". Und die Zeitschrift "Geo" schrieb vom "ältesten Pin-up der Welt".
 
Der Auslöser für diese erotische Hochstimmung: Eine gerade einmal sechs Zentimeter große Skulptur aus Mammutelfenbein, nach ihrem Fundort, einer Höhle am Rande der Schwäbischen Alb, als "Venus vom Hohlen Fels" benannt. Als die Figurine am 13. Mai 2009 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, überboten sich universitäre Forscher und Hobbyarchäologen, Journalisten und Blogger mit Interpretationen und Spekulationen, die gleichwohl oft mehr über das heutige Denken verraten als über die suggestive Kraft und den einstigen Gebrauchswert des Fundstücks.
 
Forschung muss kapitulieren
Seit 1997 hatten die Archäologen der Universität Tübingen unter Leitung von Nicholas Conard in der Höhle bei Schelklingen gegraben und schon eine ganze Reihe von Fundstücken aus der Steinzeit zutage gebracht. Doch als der sich auf einer Dienstreise befindliche Conard im September 2008 nach Schwaben gerufen wurde, ahnte er, dass etwas Außergewöhnliches gefunden worden war: In einer Tiefe von drei Metern waren die Forscher auf sechs Fragmente einer Figurine gestoßen. Die Teile wurden fotografiert, archäologisch untersucht und bestimmt, die Figur zusammengesetzt: Sichtbar wurde ein weiblicher Torso mit Stummelbeinen, dem der Kopf, eine Schulter und ein Arm fehlen. Komplett und umso üppiger sind hingegen die weiblichen Merkmale: Riesige Brüste ragen steil nach vorn, das Gesäß ist markant gewölbt, die Gesäßfurche zieht sich deutlich nach vorne bis zur Vulva, die Schamlippen sind betont geformt. Auch der Bauch ist voluminös, ja sogar der Nabel ist deutlich zu erkennen. Die Figur besaß nie einen Kopf, denn an dessen Stelle findet sich eine Art Öse, was darauf schließen lässt, dass die "Venus vom Hohlen Fels" als Amulett getragen worden ist.
 
Handelt es sich um ein Fruchtbarkeitssymbol? Deuten der starke Arm und die vor den Bauch gehaltene Hand auf eine Abwehr- oder Drohhaltung hin? War es gar eine Art Fetisch, von einem Mann getragen? Oder diente es einer schwangeren Frau als Amulett für eine glückliche Geburt? Fragen, vor denen selbst die Forschung kapituliert.
 
Urgöttin und Urkünstlerin
Die Bezeichnung "Venus" führt die Figur vom Hohlen Fels übrigens in Anlehnung an eine entfernte Verwandte, die berühmte "Venus von Willendorf". Sie wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Österreich ausgegraben und besitzt ähnlich üppige Formen. Die Venus aus der Schwäbischen Alb ist gleichwohl deren Urahne: Eine Radiokarbonuntersuchung bewies, dass sie rund vierzigtausend Jahre alt ist. Damit stammt die Figur aus der jüngeren Altsteinzeit, dem Aurignacien und ist die bei weitem älteste menschliche Darstellung des modernen Homo sapiens, der sich zu jener Zeit donauaufwärts über Europa ausbreitete.
 
Dass die Figur weit mehr als nur bloßes "Pin-up" war, legen auch die zahlreichen Linien auf dem Korpus nahe, die vermutlich den Faltenwurf eines Kleids andeuten. Gleichwohl warnt Nicholas Conard vor Festlegungen, wenn er meint: "Ich war nicht da vor vierzigtausend Jahren, und unter dem Strich habe ich keine Ahnung."
 
Wohl dabei scheint die Zeitschrift "Emma" gewesen zu sein: Sie stellte apodiktisch fest, es könne sich nicht um ein Fruchtbarkeitssymbol handeln, denn in dieser Zeit waren viele Kinder keineswegs ein Segen, sondern ein Fluch. Vielmehr sei die Venus vom Hohlen Fels eine "Urgöttin", und ihre Schöpferin eine "Ur-Künstlerin".
 

Wie dem auch sei: Zahlreiche Besucher einer Ausstellung zur Eiszeit bewunderten 2009 im Stuttgarter Kunsthaus die "Venus vom Hohlen Fels". Oder wie schon Goethe wusste: "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan." 

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