Es ist die allergrößte Pein,
Ein Halbpoet geboren sein,
Zu tragen in sich unerhellt
Das Chaos einer ganzen Welt,
Aus dessen Gähren, dessen Ringen
Kein ganzes Leben will entspringen.
Zu steh' in heißen Durstesqualen
Am Zauberbom des Idealen,
Das Schöne liebend zu begreifen,
Heran zur höchsten Klarheit reifen,
Im Reinen wandeln und im Wahren —
Ohnmächtig es zu offenbaren.
In dir ein Schaffen unbewußt,
Ein lautlos Schrei'n in deiner Brust,
Ein Wogen, Keimen, Knospensprengen,
Ein ruheloses Vorwärtsdrängen,
Und dennoch keiner Blüthe Prangen,
Und dennoch kein Zumzielgelangen!
— Es ist die allergrößte Pein,
Ein Halbpoet geboren sein.