Auf Bergeshöhen schneebedeckt,
Auf grünen Hügeln weitgestreckt
Erglänzt die Morgensonne;
Die thauerfrischten Zweige hebt
Der junge Buchenwald und bebt
Und bebt in Daseinswonne.
Es stürzt in ungestümer Lust.
Herab aus dunkler Felsenbrust
Der Gießbach mit Getose,
Und blühend Leben weckt sein Hauch
Im stolzen Baum, im nied'ren Strauch,
In jedem zarten Moose.
Und drüben wo die Wiese liegt
Im Blüthenschmuck, da schwirrt und fliegt
Der Mücken Schwarm und Immen.
Wie sich's im hohen Grase regt
Und froh geschäftig sich bewegt,
Und summt mit feinen Stimmen!
Es steigt die junge Lerche frei
Empor gleich einem Jubelschrei
Im Wirbel ihrer Lieder.
Im nahen Holz der Kuckuck ruft,
Die Amsel segelt durch die Lust
Auf goldenem Gefieder.
O Welt voll Glanz und Sonnenschein,
O rastlos Werden, holdes Sein,
O höchsten Reichthums Fülle!
Und dennoch, ach — vergänglich nur
Und todtgeweiht, und die Natur
Ist Schmerz in Schönheitshülle.