Das Landgericht Mannheim hat den Schweizer Wettermoderator Jörg Kachelmann vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Nach Auffassung der Richter reichten die Indizien nicht für eine Verurteilung aus. Dem 52-Jährigen wurde vorgeworfen, im Februar 2010 seine ehemalige Geliebte vergewaltigt zu haben.
Anklage hatte 4 Jahre und drei Monate Haft gefordert
Die Staatsanwaltschaft hatte vier Jahre und drei Monate Haft gefordert. Sie blieb damit unterhalb der eigentlich für schwere Vergewaltigungen vorgesehenen Mindeststrafe von fünf Jahren. Das begründete sie mit der Beeinträchtigung Kachelmanns durch die Medienberichterstattung über das Verfahren. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert.
In dem neunmonatigen Indizienprozess vor der 5. Großen Strafkammer stand Aussage gegen Aussage. Kachelmann war im März vorigen Jahres festgenommen worden und hatte vier Monate lang in Untersuchungshaft gesessen. Er hatte die Vorwürfe stets bestritten.
Die Urteilsverkündung stieß wie schon der gesamte Prozess auf großes Interesse. Im Publikum brach nach der Urteilsverkündung spontan Applaus und Jubel aus. Hunderte Menschen hatten vor dem Gerichtsgebäude auf Einlass gewartet, nur 80 Menschen fanden darin Platz. Die ersten Zuschauer hatten sich bereits um 5.00 Uhr morgens angestellt.