Wenn zwei Leute die gleiche Arbeit machen und darin gleich gut sind, bekommen sie den gleichen Lohn, richtig? Und Berufe, die ähnlich schwer sind, werden auch ähnlich bezahlt, oder? Nicht unbedingt! Beim Thema Lohn gibt es nämlich ziemliche Ungerechtigkeiten zwischen Frauen und Männern.
Um darauf aufmerksam zu machen, gab es am Montag den Equal Pay Day (gesprochen: ikwel päi däi). Das ist Englisch und heißt: Tag der gleichen Bezahlung. Dass er diesmal auf den 7. März fiel, ist kein Zufall. Die Organisatorinnen und Organisatoren sagen: Vergleicht man die Gehälter der Männer und Frauen in Deutschland, ist der Unterschied so groß, als hätten die Frauen vom Jahresanfang bis zum 7. März umsonst gearbeitet und die Männer wären in der Zeit bezahlt worden.
Natürlich ist es nicht wirklich so, dass Frauen in dieser Zeit nicht bezahlt wurden. Der Tag ist symbolisch gemeint, erklärt Uta Zech. Sie hat mitgeholfen, den Equal Pay Day zu organisieren. Fachleute haben berechnet, wie groß der Lohn-Unterschied von Männern und Frauen ist. Dabei kam heraus: Im Durchschnitt verdienen Frauen pro Stunde etwa vier Euro weniger als Männer.
Bei diesen Berechnungen geht es nicht nur um unterschiedliche Löhne in gleichen Berufen. Es geht auch um Unterschiede zwischen verschiedenen Jobs. Berufe, in denen häufig Frauen arbeiten, werden oft schlechter bezahlt als Berufe mit vielen Männern. Eine Friseurin etwa verdient weniger als ein Fliesenleger. Außerdem arbeiten mehr Frauen als Männer in Teilzeit. Teilzeit bedeutet, weniger zu arbeiten, um etwa mehr Zeit für die Familie zu haben. Auch dadurch kommt es zu unterschiedlich hohen Gehältern.
Für Uta Zech ist der Tag vor allem ein Signal an die Politikerinnen und Politiker. «Der Equal Pay Day ist sowas wie eine Leuchtrakete», sagt sie. «Alle, die von dieser Ungleichheit wissen, sagen an diesem Tag: Hey, das geht nicht! Ihr müsst was ändern.» Die Politik könnte zum Beispiel Gesetze beschließen, dass Frauen und Männer gleich bezahlt werden müssen. Und Unternehmen könnten überprüfen, ob Frauen und Männer bei ihnen gleich viel bekommen.