Alles ist grau und kalt. So kommt es einem manchmal im Winter vor. Abends wird es früher dunkel und dann regnet es auch noch. Das kann einem schnell die Stimmung vermiesen. Manche Menschen haben aber nicht nur schlechte Laune. Sie sind ständig erschöpft. Oft können sie sich nicht aufraffen und sich über nichts mehr so richtig freuen. Das alles nicht nur im Winter!
In solchen Fällen kann eine Krankheit dahinterstecken. Sie heißt Depression. Anders als bei einem gebrochenen Bein oder einem Ausschlag sieht man das nicht sofort. Natürlich hat auch nicht jeder eine Depression, der mal schlecht drauf ist.
Der Experte Ulrich Hegerl erklärt es so: Von einer Depression spricht man, wenn mehrere Krankheitszeichen mindestens 14 Tage vorliegen. Das wären zum Beispiel traurige Stimmung, Erschöpfung, wenig Appetit, Probleme beim Einschlafen und Schuldgefühle.
Auch Kinder und Jugendliche können eine Depression bekommen. Bei den Jugendlichen waren in Corona-Zeiten sogar etwas mehr betroffen als davor. Das berichteten Fachleute am Dienstag. Bei Kindern ist eine Depression zum Glück deutlich seltener. Nur etwa zwei von hundert Jungen und Mädchen im Grundschul-Alter seien betroffen, sagen Experten.
Auch die Anzeichen unterscheiden sich bei Kindern ein bisschen. Oft fällt es bei ganz normalen Dingen im Alltag auf. Der Fachmann Martin Holtmann nennt Beispiele: «Die Kinder essen entweder viel weniger oder viel mehr, verlieren die Lust am Spielen.» Manche bekommen auch Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen.
Ähnlich wie die älteren Betroffenen denken auch die betroffenen Kinder manchmal: Ich krieg überhaupt nichts hin und bin an allem schuld. Manche werden sogar richtig wütend auf sich selbst. Wer nicht selbst betroffen ist, kann das oft gar nicht so gut nachempfinden.